QR-Code-Rallye

Einführungsvideo

Kurz-Abstract als Podcast

Inhaltsübersicht

  1. Basis-Infos zu QR-Codes
    1. QR-Code: historisch und technische Betrachtung
    2. QR-Code: didaktische Möglichkeiten
    3. Gefahren durch QR-Codes
  2. Technische Voraussetzungen zur Durchführung einer QR-Code-Ralley
    1. Anwendung
    2. Erstellung
    3. Links zur Erstellung und zum Einlesen von QR-Codes
    4. Erstellung eines QR-Codes via word
  3. Theoretische Einführung
    1. Unterrichtsphasen
      1. Einstieg
      2. Erarbeitung
      3. Ergebnissicherung
    2. Sozialformen
      1. Gesamtgruppe
      2. Kleingruppen/Partnerarbeit
      3. Einzelarbeit
    3. Verknüpfungsmöglichkeiten
    4. Mediendidaktik
      1. geföderte Kompetenzen
      2. Medientheoretische Einordnung
        1. white hat
        2. black hat
  4. QR-Code-Ralley
    1. Grundlegende Gedanken zur QR-Code-Ralley
    2. Youtube-Beitrag von Netzwerk digitale Bildung
    3. Durchführung einer QR-Code-Ralley mit Actionbound
  5. Möglichkeiten und Grenzen
  6. Materialsammlung & Verlinkung von Tools
  7. Abbildungsverzeichnis
  8. Literaturverzeichnis
  9. weiterführende Links
  10. Angaben zum Autor

1. Basis-Infos zu QR-Codes

Da sich sich dieser Beitrag vor allem an Lehrende richtet, werden die technischen und geschichtlichen Details bezüglich des QR-Codes nur oberflächlich beschrieben. Anschließend erfolgt die didaktische Nutzbarkeit mittels digitalem Poster und abschließend werden auf die Gefahren, die QR-Codes bergen können, hingewiesen.

1.1. QR-Codes: Historische und technische Betrachtung

1994 entwickelte die japanische Firma Denso Wave, ein Tochterunternehmen von Toyota, den QR-Code um Bauteile von Automobilen zu kennzeichnen um so diese entlang der Fertigungslinie nachverfolgen zu können (Uitz/ Harnisch 2012, S.339f). Der QR-Code ist ein technischer Nachfahre des Bar-Codes, der Unterschied dieser beiden Codes besteht darin, dass bei einem Bar-Code die Informationen nur auf einer Ebene kodiert sind, nämlich in der Anzahl und der Breite der Striche. Bei dem QR-Code sind Daten vertikal und horizontal gespeichert, dadruch erklärt sich auch die Kategorisierung als 2D Code. Neben den QR-Code exisitieren über 40 weitere 2D Codes, die sich dezidierter zwischen Stapelcodes und Matrix- bzw. Arraycodes unterscheiden lassen , wobei sich der QR-Code als Matrixcode am ehesten durchgesetzt hat.

Abbildung 1: Entwicklung des Barcodes. (Uitz/Harnisch 2012, S. 340)

“Das Pixelraster aus gleich groß dimensionierten Elementen stellt nichts anderes als binäre Information (schwarz/weiß, an/aus) dar, mit deren Hilfe Texte, Links oder auch Programmzeilen kodiert und einfach übermittelt werden können” (Uitz/ Harnisch 2012, S.339f).

Mittels einen einzigen QR-Codes können 7089 numerische oder 4296 alphanumerische Zeichen hinterlegt sein. “Eine im Code eingebettete Fehlerkorrektur ermöglicht es, bei bis zu 30% verschmutztem oder zerstörtem Code den Inhalt komplett wieder herzustellen” (Albrecht/Plinkert 2011, S.1224). QR-Codes bestehen aus der sogenannten Encoding Region und den Function Pattern. Innerhalb dieser Bereiche lassen sich weitere Unterscheidungen unterteilen

Abbildung 2: Aufbau eines QR-Codes. Eigene Darstellung (Uitz/ Harnisch 2012, S.340f)
Audiokommentar zu dem Aufbau eines QR-Codes
RandzoneErmöglicht das Einscannen
Hauptmakierungspunktezeigen die Richtung an, in der der Code gedruckt wurde.
SeparatorAbgrenzung zwischen Hauptmarkierungspunkt und Datenmaterial
Zeitrasterzeigen dem Scanner wie groß die Datenmatrix ist.
Ausrichtungsmusterdienen bei einem großen Code als zusätzliches Hilfsmittel für die Orientierung, Anzahl wird durch die Größe des QR-Codes bestimmt.
Funktion Patterns
Versionsinformationzeigt Version an
Formatinformationenthalten Informationen über die Fehlertoleranz und die Datenmaske des Codes. Zusätzlich erleichtern sie das Scannen.
DatensatzIn den kleinen Quadraten werden die Informationen verschlüsselt
Encoding Region

Zur besseren Übersicht werden die jeweiligen Funktionsbereiche des QR-Codes hier einmal einzeln dargestellt.

1.2. QR-Codes: Didaktische Möglichkeiten

Hier finden Sie eine Übersicht zu den didaktischen Einsatzmöglichkeiten von QR-Codes in Form eines digitalen Hand-Outs.

Über eine Auswahl-Matrix können Sie als Lehrkraft entscheiden, für welche Informations- und Aufgabentypen sie welche QR-Code-Arten nutzen können.

Das Handout als PDF-Datei können Sie hier downloaden:

Handout QR-Codes und didaktische Möglichkeiten

1.3. Gefahren durch QR-Codes

QR-Codes können durchaus mit “gefährlichen” Content verlinkt sein, genauso wie jeder andere Link. In Anbetracht der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von QR-Codes, die in erster Linie dazu dienen, weiterführende Informationen bereit zustellen, sind ebenso böswillige, erpresserische und kriminelle Verwendungszwecke facettenreich möglich. Mittels Phishing können bspw. sensible Daten erbeutet werden, Malware bzw. Schadsoftware und Trojaner können so ebenfalls ohne Wissen des*der Nutzer*in installiert werden. Vor der Nutzung dieser Software, also das Einscannen von QR-Codes sollten die Lernenden diesbezüglich eingehend sensibilisiert werden .

2. Technische Voraussetzungen zur Durchführung einer QR-Code-Ralley

Bei der QR-Code-Ralley können die Rollen des*der Lehrenden und den Lernenden verschoben sein. Es geht eher darum, wer die QR-Code-Ralley generiert. Das können nämlich Lehrende wie Lernende gleichermaßen sein. Eine kleine Auswahl an nützlichen Tools zum generieren und scannen von QR-Codes findest du weiter unten. Die Erstellung eines QR-Codes ist zudem auch über Textverarbeitungprogramme möglich, daher habe ich dir beispielhaft die Erstellung eines QR-Codes via word verlinkt. Damit lassen sich relativ einfach direkte QR-Codes oder auch Bar-Codes erzeugen.

2.1. Anwendung

Zur Anwendung also zum absolvieren einer QR-Code-Ralley benötigst du allen voran ein Endgerät mit einer integrierten Kamera, also ein Tablet oder eine Smartphone. Zudem solltest du über ein QR-Reader verfügen. Neuere Modelle haben zwar QR-Scanner ab Werk in ihre Kamera installiert bzw. integriert, allerdings hat sich im Selbstversuch herausgestellt, dass ohne eingeschaltete mobile Daten und deaktivierten WLAN, also ohne Internetempfang, keine direkten QR-Codes eingescannt werden konnten. Manche Generatoren bieten zu dem an, den Stil des QR-Codes anzupassen, auch dadurch wurde im Selbsttest bemerkt, dass bei zu gravierender Veränderung der vorinstallierte QR-Code-Scanner nicht funktioniert. Exemplarisch wurde hier der QR-Code zu QR-Code-Monkey am weitesten verändert. Im Test wurde der QR-Code und Barcode Scanner & QR Generator für Apple-Geräte genutzt, der alle Tests bestand, Google Lens konnte aber zumindest auch stark veränderte QR-Codes einlesen. Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung eines spezifischen Programms ist, dass zuvor eingescannte QR-Codes gespeichert werden können.

2.2. Erstellung

Zum Erstellen einer QR-Code-Ralley empfiehlt es sich, einen PC oder einen Laptop als Endgerät zu nutzen, da die Verknüpfung von direkten und indirekt Daten einfacher und direkter gelingt. Dennoch lassen sich auch Tablet und bedingt auch das Smartphone zur Erstellung nutzen. Daher können durchaus persönliche Vorlieben und Skills ausschlaggebend sein. Des Weiteren wird ein Drucker benötigt und empfehlenwert dickes Papier, da dieses nicht so schnell verknickt. Das Laminieren von QR-Codes sollte unterlassen werden, da die Reflektion des Plastiks dazu führen kann, das der Code nicht mehr eingelesen werden kann. Wünschenswert aber nicht notwendig ist die Verbindung zu einer Lernplattform. Sie würde bei der Durchführung einer QR-Code-Ralley dafür sorgen können, das die Teilnehmenden untereinander kommunizieren könnten und es könnten Dateien hinterlegt werden. Wie sich zeigte, sollte überlegt werden, ob bei der Route überall Internetempfang möglich ist, oder ob unterwegs auf direkte Daten zurück gegriffen werden muss, sodass die Teilnehmenden dementsprechend sich ein geeigneten QR-Code-Scanner vorab herunterladen müssten. Dann könnten auch individuell angepasste QR-Codes generiert werden, ansonsten ist es sicherlich sinnvoll, die QR-Codes möglichst “einfach” zu belassen, um keine unnötigen Hindernisse aufkommen zu lassen.

2.3 Links zur Erstellung und zum Einlesen von QR-Codes

https://qrexplore.com/generate/

geeignet zum Erstellen von mehreren direkten QR-Codes mit einem Klick.

http://www.gammaplay.co

QR-Code und Barcode Scanner

https://apps.apple.com/de/app/qr-code-barcode-scanner/id1048473097?platform=ipad

QR-Code und Barcode Scanner & QR Generator für Apple-Geräte

https://www.qrcode-generator.de/

geeignet zum Erstellen von direkten und indirekten QR-Codes, es können zudem vorgeschriebene E-Mails und/oder SMS an eine*n festgelegten Empfänger*in versendet werden. Logos, Form und Farbe kann begrenzt angepasst werden. Die Funktionen und das Layout unterscheiden sich nur geringfügig von dem QR-Code-Monkey.

Die kostenlose Anmeldung ermöglicht noch mehr Funktionen für eine begrenzte Probezeit.

https://www.qrcode-monkey.com/de/

geeignet zum Erstellen von direkten und indirekten QR-Codes, zudem können hierüber Logos hinzugefügt sowie Farben und Formen angepasst werden. Die Funktionen und das Layout unterscheiden sich nur geringfügig von dem QR-Code-Generator.

2.4. Erstellung eines QR-Codes in Microsoft Word

3. Theoretische Einführung

Die QR-Code-Ralley fördert eine Vielzahl an Kompetenzen bei den jeweiligen Anwender*innen, seien es Schüler*innen, Auszubildende oder Student*innen. So werden durch die Anwendung räumliche Orientierung und Kommunikationskompetenz z.B. innerhalb einer Kleingruppe angebahnt. Je nach inhaltlichen Schwerpunkten werden zu dem Fachkompetenzen und Methoden- sowie Medienkompetenzen trainiert. Da eine QR-Code-Ralley sowohl innerhalb einer Schule oder eines Klassenszimmers, z.B. im Rahmen von Stationslernen, stattfinden kann, aber vor allem außerhalb des Klassenzimmers ihr volles Potenzial entfalten kann, wird auch von mobilen ortsbezogenem Lernen (MOL) gesprochen. Bei dieser Form des Lernes steht die Fortbewegung im Mittelpunkt, verknüpft mit portalen meist digitalen Medien.

3.1. Unterrichtsphasen

3.1.1. Einstieg

In dieser Phase wird “eine gemeinsame Orientierungsgrundlage für den zu erarbeitenden Sach-, Sinn- oder Problemzusammenhang” gefunden (Oelke & Meyer 2013, S. 159).

  • Eine QR-Code-Ralley eignet sich für den ersten Tag an einer neuen Schule, Universität oder Ausbildungstelle. Hierbei wird spielerisch endeckt, in dem eine Ralley durch das (Schul-) Gebäude verläuft. Wichtige Kontaktdaten könnten als vcard in einem QR-Code verschlüsselt werden, wie auch der Zugangscode für das Wlan.
  • Im Rahmen von Stationslernen könnten z.B. Informationen zu Arbeitsmitteln (Werkzeug, Material, Arbeitsschritte) hinterlegt sein
  • Im Rahmen einer auswärtigen Ralley könnten sie verknüpft mit Diskussionsfragen erstellt werden, die zuerst in Kleingruppen und anschließend im Plenum diskutiert werden.
  • Thematisch eignen sich in dieser Phase Themen, bei denen die Lernenden ihre Erfahrungen austauschen. Ich könnte mir z.B. folgende Aufgabe zwischen zwei QR-Codes vorstellen:
  • 1. QR-Code: Tauscht euch über eure persönlichen Möglichkeiten aus, den Klimawandel entgegenzuwirken, zählt dabei die Müllstücke, die auf dem Weg findet. (Sammelt diese bestenfalls ein.)
  • 2. QR-Code: Sammelt eure persöhnlichen Möglichkeiten mit Angabe eures Gruppennamens auf dem folgendem Miroboard. usw.
3.1.2. Erarbeitung

“In der Erarbeitungsphase sollen sich die Lernenden vertiefend in den Sach-, Sinn oder Problemzusammenhang einarbeiten. Dies ist ohne ein hohes Maß an Selbsttätigkeit nicht zu schaffen. Die Lernenden erhalten deshalb ein führende Rolle” (Oelke & Meyer 2013, S. 159).

  • Die Durchführung einer “klassischen” QR-Code-Ralley, mit aufeinanderaufbauenden und aufeinander beziehenden Rätseln.
  • Die Lernenden könnten auch selbst QR-Codes anfertigen, die von nachfolgenden Generationen wieder aufgegriffen werden könnten und so eine wachsende Anzahl an Rätseln generieren.
  • Besonders gut und vielseitig gelingt eine solche Ralley in einer Kombination von direkten und indirekten QR-Codes. Rückkopplung mit Lernplattformen ermöglichen auch den Kontakt zu Lehrenden.
  • Thematisch eignen sich hierbei Themen, die der Wiederholung und der Übung  dienen. Folgende Aufgabe könnte bspw. zwischen Zwei Punkten erledigt werden.
  • 1.QR-Code: Löst zu dem Thema CO2-Einsparung folgendes Kahoot. Oder benennt Argumente für das Weiterlaufen von Atomkraftwerken auf Tricider
  • 2.QR-Code: Bewertet die gesammtelten Argument auf Tricider
3.1.3. Ergebnissicherung

Verständigung über das (bisherige) Ergebnis des Unterrichts zwischen Lehrenden und Lernenden (Oelke & Meyer 2013, S. 159).

  • Die Beendigung einer klassischen QR-Code-Ralley, Verständigung über die Augabenlösung, Rästel und das Gesamtergebnis
  • Vorstellung der selbsterstellten QR-Codes, mitsamt Rätseln und Aufgaben seitens der Lernenden untereinander
  • Durchführung der selbsterstellten QR-Code-Ralley

3.2. Sozialformen

3.2.1. Gesamtgruppe

Für die gesamte Lerngruppe erscheint mir die Anwendung einer QR-Code-Ralley  bei Begehungen von unbekannten Lernorten geeignet zu sein.
Das kann natürlich das Schulgebäude, die Universität oder die Bibliothek sein, denkbar wären aber auch außerschulische Lernorte, wie Lernpfade oder Betriebe. Hierbei ginge es in erster Linie um Informationsweitergabe: wichtige Telefonnummern, E-Mails etc. Auch könnten wichtige Formulare, die auf dem internen Server oder der jeweiligen Homepage gespeichert sind, weitergegeben werden, indem sie mittels QR-Code verlinkt sind.

3.2.2. Kleingruppe/ Partnerarbeit

Diese Sozialform erscheint mir das geeignetste Format für die QR-Code-Ralley zu sein,  Sie erlaubt sowohl den Wettkampf untereinander, als auch die Kooperation miteinander. Besonders wenn die Lerngruppe selbst Rätsel, Aufgaben oder Quizze, die mit den jeweiligen QR-Codes verlinkt sind erschafft. Die Aufgabenart darf dabei durchaus auch komplexer gestaltet sein.

3.2.3.Einzelarbeit

Die QR-Code-Ralley kann natürlich auch so konzipiert sein, dass sie alleine bestritten werden kann. Dann sollte sie aber eher vorgegeben sein und weniger komplex.

3.3. Verknüpfungsmöglichkeiten

NameFunktion
LearningSnacksSammlung und eigene Erstellung kleiner digitaler Lernhäppchen, meist textbasiert
LearningAppsInhalte als Quiz aufbereiten mittels interaktiven, multimedialen Bausteinen
QuizletLernkarteikarten inkl. vieler Übungsmöglichkeiten
KahootMultiple-Choice-Quiz
MentimeterUmfrage mit Echtzeit- Auswertung
TriciderPro-Contra-Argumente sammeln und bewerten
mirodigitales whiteboard zum kooperativen arbeiten und diskutieren
find-my-toolSammlung digitaler Tools
Lern-App-IndexSammlung digitaler Tools mit didaktischer Beschreibung
(unvollständige) Sammlung verschiedener Tools sowie Toolssuchmaschien, die sinnvoll in eine QR-Code-Ralley integriert werden könnten

3.4. Mediendidaktik

Durch die QR-Code-Ralley lassen sich eine Vielzahl an Kompetenzen erwerben, nicht nur aber besonders dann, wenn die Lerngruppe eigene Aufgaben, Rätsel und Quizze generiert, können die zukünftig immer gefragteren 4K gefödert werden: Kritisches Denken, Kreativität, Kollaboration sowie Kommunikation (Heusinger 2020, S. 108). Um eine Übersicht für die geföderten Kompetenzen zu erhalten habe ich in den folgenden Abbildungen des Medienkompetenzrahmen NRW bei der Anwendung und bei der Erzeugung einer QR-Code-Ralley die jeweils geföderten Kompetenzen markiert. Die Audiospur unterstützt hierbei das Verständnis der Abbildungen. Anschließend wird die QR-Code-Ralley theoretisch eingeordnet.

3.4.1. geförderte Kompetenzen

Medienkompetenzrahmen NRW, geförderte Kompetenzen bei der Anwendung einer QR-Code-Ralley, geföderte Kompetenzen bei der Erzeugung einer QR-Code-Ralley

Audiokommentar zum Medienkompetenzrahmen mit Bezug zur QR-Code-Ralley

3.4.2. Medientheoretische Einordnung

Die QR-Code-Ralley kann (medien-)theoretisch als Teil von spielbasierten Lernen verstanden werden. “Während gamebasiertes Lernen auf Spielen basiert, werden beim gamifizierten Lernen spielerische Elemente in Lernsettings integriert” (Heusinger 2020, S.108) . Niedermeyer und Müller (2018) sehen das spielbasierte Lernen als Oberbegriff, und “Serious Games”, “Gamification” und “Game-Based-Learning” als voneinander abzugrenzende Kategorien.

Serious GamesGamificationGame-Based-Learning
Spiele, die einen Lernzweck verfolgen
“Spiele im Bildungskontext mit „ernsten Absichten“” (Le et al. 2013, S. o.A.)
“spielerische Gesetzmäßigkeiten gezielt eingesetzt, um produktiver oder motivierter spielfremden Tätigkeiten nachzugehen” (Niedermeyer/Müller 2018, S. 192)Unterstützung des Lernens durch spielerische Methoden, wobei die Förderung der Kompetenzen oberstes Ziel bleibt
Unterscheidung von Serious Games, Gamification und Game-Based-Learning nach Niedermeyer/Müller 2018.

Gamebasiert ist die QR-Code-Ralley, weil sie einer Ralley bzw. einer Schnitzeljagd als Methode zugrunde liegen kann. Also ein Wettkampf, bzw. eine Abfolge von hintereinander geordneten Rätseln und Aufgaben. Es geht um das Suchen, Entdecken und Kombinieren verschiedenster Bestandteile.

Je nachdem wie (und wer) die einzelnen Rätsel konzipiert sind, können sie zudem mit spielerische Elementen zusätzlich versehen werden.

Yu-kai Chou entwickelte eine Aufteilung dieser spielerischen bzw. gamifizierten Elemente zu seiner Darstellung der Octalysis mit den sogenannten Core-Drives. Er identifizierte acht unterschieldiche Kategorien, die nochmals in postiv besetze Anteile (white hats) und negativ assozierte Anteile (black hats) differenziert werden können. Die QR-Code-Ralley kann theoretisch mit allen Teilen versehen werden, hierzu habe ich mir jeweils ein Beispiel überlegt und in der unteren Darstellung markiert.

Abbildung 3: Octalysis (Chou, Y. 2020)
Ergänzende Erläuterungen zu “White Hat” Gamification-Elementen

Epic Meaning

Wenn die Lerngruppe kollaboriert und einzelne (Gruppen) jeweils dazu beitragen, dass eine Vielzahl an Rätseln und Lösungen entstehen, kann ein übergeordnetes Großes Ganzen entstehen.

Accomplishment

Die QR-Code-Ralley könnte z.B. mit einem Fortschrittbalken verknüpft werden, sodass nach jeder erledigten Aufgabe ein visualisiertes Feedback sichtbar gemacht wird.

Empowerment

Es ist z.B. denkbar, dass über das Scannen des QR-Code ein Video-Chat-Kanal zu dem*der Moderator*in aufgebaut wird. Auch Feedback in Form von “Du hast 50% der Aufgaben erledigt” oder “Zwei der Fünf erledigten Aufgaben sind fehlerhaft” könnten durch das Aufrufen des QR-Codes erscheinen.

Ownership

Die Lerngruppe könnte dazu angehalten werden, eigene Rätsel mitsamt Lösungen in QR-Code-Format zu generieren.

Social Influence

Die QR-Code-Ralley kann unter verschiedenen Vorgaben stattfinden, aus meiner Sicht ergibt es aber meisten Sinn, wenn Kleingruppen gegeneinander antreten, anstatt dass individuell gegeneinander gespielt wird.

Ergänzende Erläuterungen zu “Black Hat” Gamification-Elementen

Scarcity

Ein QR-Code könnte bei einer unsortierten QR-Code-Ralley (ohne festen Ablauf) z.B. mittels persönlichem Feedback aussagen, dass man erste eine bestimmte Anzahl an vorangegangenen Aufgaben lösen muss, bevor dieser aktiviert wird.

Unpredictability

Hierbei könnte ein QR-Code ein Easter-Egg enthalten bspw. ein lustiges Katzenvideo enthalten, um die Stimmung zu lockern.

Avoidance

Der hierbei hinterlegte QR-Code könnte aussagen: Löse folgendes Rätsel, ansonsten fang von vorne an.

QR-Code-Rallye

In diesen Teil sollen verschiedene Herangehensweisen vorgstellt werden, wie sich eine QR-Code-Ralley gestalten lassen könnte. Dabei ist zu erwähnen, dass die Einsatzmöglichkeiten von QR-Codes so vielfältig sind, sodass hier nur ein Teil vorgestellt werden kann. Zunächst werden in einem Audiobeitrag grundlegende Gedanken gesammelt. Anschließend wird der youtube-Beitrag von dem Netzwerk digitale Bildung vorgestellt und am Ende dieses Teiles wird die QR-Code-Ralley anhand von Actionbound vorgestellt.

4.1. Einstieg und grundlegende Gedanken zur QR-Code-Rallye

4.2 Youtube-Beitrag von Netzwerk digitale Bildung

4.3 Durchführung einer QR-Code-Ralley mit Actionbound

Bei Actionbound handelt es sich um ein Programm, welches sich sowohl über einen Browser als auch als App nutzen lässt. Die Browser-Anwendung eignet sich dabei besonders gut zur Erstellung mobiler Abenteuer und interaktiver Guides (Bounds), die App ist wiederum zur Nutzung gedacht.

Beim ersten Aufrufen der Seite In der rechten oberen Ecke findet man das Feld “nicht eingeloggt, hierüber kann man sich registrieren bzw. anmelden.

Darüber hinaus kann man dort zwischen den Sprachen deutsch und englisch wählen und auch auf öffentliche Bounds zugreifen

Registrieren kann man sich auf drei unterschiedliche Arten: Pro, Edu oder Privat, die beiden erstgenannten Lizenzen sind kostenpflichtig, die letzte ist kostenlos, mit der Einschränkung, dass viele Funktionen fehlen.

Im Bereich der Bildung (EDU) kann man zwischen Schule, Hochschule, Bibliotheken und Außerschulischer Bildung wählen. Hier wurde der Bereich Schule exemplarisch gewählt, die abgebildeten Preise stellen jeweils den Preis eines Jahresabonnements dar.

Die Vorteile gegenüber der kostenlosen Variante sind, dass unbegrenzt viele Bounds und Bound-Spieler*innen möglich sind. Je nach Abonnement (Schullizenz) ist es Schüler*innen mittels Sofort- Accounts möglich eigene Bounds zu erstellen, ohne selbst personenbezogene Daten eingeben zu müssen.

Nachdem man sich eingeloggt hat (hier mit einem privaten Account) kann man eigene Bounds im sogenannten Bound-Creator erstellen. Besonders nützlich ist dabei für Anfänger*innen, dass die website einen Hilfestellung in Form einer Schritt-für-Schritt-Anleitung bietet und auch Video-Tutorials zur Verfügung bereit hält. Nachfolgend wird das erste Video des Video-Tutorials verlinkt.

Erklärvideo: Erstellung eines Actionbounds

Hat man erstmal ein Bound erstellt, hier exemplarisch ein Bound mit dem Titel “Uni Bremen”, hat man auf der rechte Seite verschiedene Möglichkeiten Elemente hinzuzufügen. Man kann verschiedene Abschnitte erstellen und in den einzelnen Abschnitten verschiedene einführende “Informationen” hinterlegen.

Das Quiz, die “Aufgabe”, die “Umfrage” und das “Tunier” lassen sich dabei ortunabhängig bearbeiten. Dabei können auch verschiedene (eigene) Dateiformate ( Bilder, Videos, Audiodateien, Links) verknüpft werden. Bei der Funktion “Ort finden müssen bestimmte Orte bzw. Koordinaten erreicht werden

Besonders relevant für die QR-Code-Ralley ist die Funktion “Code scannen”, dabei kann ein von Actionbound generierter QR-Code oder ein eigener genutzt werden. Auch ein Barcode ist möglich. Dieser muss dann von den Teilnehmer*innen eingescannt werden.

Die verschiedenen Elemente lassen sich beliebig kombinieren, die Spieldauer hängt also maßgeblich von den Inhalten ab und beträgt in der Regel 45-60 Minuten. Mit der Schullizenz ist es möglich, dass Schüler*innen ihre eigenes bound erstellen. Durch die eigenständige Erstellung von Actionbounds, insbesondere wenn eigene Mediendateien darin verknüpft werden, wird außerschulisches und entdeckendes Lernen gefördert und eigenständiges medienkompetentes Arbeiten geschult (Frisch2020, S. 26).

5. Möglichkeiten und Grenzen der QR-Code-Rallye

Um die unten aufgeführte Conceptmap zu verstehen, ist es wichtig die Farben richtig zu deuten. Die blauen Felder stehen für Themen, die weder eine Grenzen noch eine Möglichkeit darstellen; rot steht für Begrenzung und grün für eine Möglichkeit. Wie man auf den ersten Blick sehen kann, überwiegen die Möglichkeiten die Grenzen. Zudem sind einige Begrenzungen vorhanden die durch die Möglichkeiten ausgehebelt werden.

Download der Concept-Map zu Möglichkeiten und Grenzen einer QR-Code-Rallye als PDF-Datei: Hier klicken.

6. Materialsammlung & Verlinkung von Tools

7. Abbildungsverzeichnis

  • Abbildung 1: Entwicklung des Barcodes. (Uitz/Harnisch 2012, S. 340). Online verfügbar: Hier klicken.
  • Abbildung 2: Aufbau eines QR-Codes. Eigene Darstellung (Uitz/ Harnisch 2012, S.340f). Online verfügbar: Hier klicken.
  • Abbildung 3: Octalysis (Chou, Y. 2020). Online verfügbar: Hier klicken.

8. Literaturverzeichnis

  • Albrecht,T.; Plinkert, P. (2011): QR-Code – was ist das? In: HNO: 59: S. 1224-1225. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik-Schadsoftware. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik-Phishing. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik- Trojaner. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Chou, Y.: Octalysis Framework. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Frisch, Julia: Mit Actionbounds die eigene Gemeinde entdecken und präsentieren – In: mateneen : Praxishefte Demokratische Schulkultur (2020) 4, S. 24-26. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Hamar, C.; Schneider, K. (2021): Steckbrief QR-Codes. In: Unterricht Pflege. Digital lehren und lernen. 04. S. 24. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Heusinger, M. (2020): Lernprozesse digital unterstützen. Ein Methodenbuch für den Unterricht. Winheim. Beltz. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Kopp, R. Mobiles ortbezogenes Lernen. QR-Code Rallye. In: mebis – Landesmedienzentrum Bayern. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Le, S.; Weber, P.; Ebner, M. (2013): Game-Based Learning. Spielend Lernen? In: Ebner, M.; Schön, S.: L3T. Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. 2. Auflage. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Medienkompetenzrahmen NRW. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Medienkompetenztraining für die Ausbildung. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Niedermeier, S.; Müller, C. (2016): Game-Based-Learning in Aus- und Weiterbildung – Von der Idee zur Umsetzung. In: Wachtler et al. Digitale Medien: Zusammenarbeit in der Bildung. S. 190-200. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Oelke, M. & Meyer, H. (2013): Didaktik und Methodik für Lehrende in Pflege- und Gesundheitsberufen. Berlin: Heenemann. 1. Auflage. Online verfügbar: Hier klicken.
  • Uitz, I.; Harnisch, M. (2012): Der QR-Code – aktuelle Entwicklungen und Anwendungsbereiche. In: Informatik Spektrum: 35: 5: S. 339-346. Online verfügbar: Hier klicken.

9. Weiterführende Links

Zum Autor: Tobias Bleckwehl

Tobias Bleckwehl studiert an der Universität Bremen im Master Lehramt an berufsbildenden Schulen – Pflege mit Politikwissenschaft als Zweitfach und beendet voraussichtlich das Studium im September 2023.

Fragen und Anregungen bitte an folgenden Kontakt:

Christian Staden

Online-Hilfe

Übersicht

Das Content-Kit ist ein webbasiertes Content-Publishing-System. Es ermöglicht Personen und Institutionen im Bildungskontext Inhalte (Content) in Form einer Webseite im Internet zu veröffentlichen – und zwar schnell, einfach und ohne über spezielle Programmierkenntnisse zu verfügen. So lassen sich Informations- und Wissensdatenbanken aufbauen, digitale Materialien strukturiert veröffentlichen und mit anderen Menschen teilen.

Das Content-Kit ist vergleichbar mit einem Homepage-Baukasten. In diesem Baukasten stehen diverse Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Inhalte und digitale Materialien aufbereitet, strukturiert und systematisiert sowie distribuiert werden können. Dazu werden im Content-Kit Seiten angelegt, die mit Hilfe eines Block-Editors ausgestaltet werden können. Seiten können wiederum anderen Seiten untergeordnet werden (Eltern- & Kind- & Kindeskind-Seiten), lassen sich mit Kategorien und Schlagwörtern verknüpfen und so beliebig strukturieren.

Das Content-Kit basiert architektonisch auf der weltweit am häufigsten eingesetzten Software zur Erstellung von Homepages und Blogs – „WordPress“.

Quick-Start

Das Hauptmenü jeder Content-Kit-Installation besteht aus einem öffentlichen Teil der Internetpräsenz („Dashboard„) und einem individuellen Bereich für accountbezogenen Content („Mein Content„). Der Bereich „Mein Content“ ist erst dann über das Hauptmenü erreichbar, nachdem man sich in seinen eigenen Account eingeloggt hat.

Das „Dashboard“ ist die Startseite der Internetpräsenz. Diese Seite und alle darin aufbereiteten Informationen, Strukturen und Materialien sind für Besucher:innen der Website zugänglich.

Der Bereich „Mein Content“ fungiert als individueller Arbeitsbereich und Ablage für eigene Informationen und Strukturen. Hier können Sie auf alle Inhalte und Materialien zugreifen, die Sie mit ihrem eigenen Benutzerkonto im Content-Kit hinterlegt haben. Über diesen Bereich lassen sich erst einmal unstrukturiert Seiten, Kind-Seiten, Kindeskind-Seiten, Medien und andere Materialien hochladen. Im Anschluss kann aus diesem unsortierten Content eine strukturiert aufbereitete Darstellung werden.

Im Bereich „Mein Content“ hinterlegte Seiten, Medien und weitere Artefakte sind nicht automatisch öffentlich sichtbar. Sie werden es erst dann, wenn sie über die Startseite („Dashboard“) dem öffentlichen Teil der Internetseite „zugewiesen“ werden. Dazu muss die Startseite „bearbeitet“ werden. Hier müssen z.B. individuell erstellte Seiten hinzugefügt werden. Das geschieht über den Bearbeitungsmodus und den darin verfügbaren „Block-Editor“, mit dem z.B. individuell angelegte, weitere Seiten auf der Startseite verknüpft werden. Hierzu steht beispielsweise der Block-Typ „Kacheln“ zur Verfügung.

Die Content-Kit-Funktionen kurz erklärt

Schließen