Asynchrone Angebote – Möglichkeiten und Grenzen

Abstract

In diesem Beitrag werden unterschiedliche Arten von asynchronen Angeboten vorgestellt, welche Lehrende für ihre Unterrichtseinheiten nutzen können.  Eine kurze Einführung und die didaktische Grundlage werden erklärt. Im Anschluss wird auf das Format der Lecture-On-Demand eingegangen, welches die Nutzungsszenarien, Voraussetzungen Ziele und beinhaltet. Zudem wird explizit auf die Aufzeichnung einer Lecture-On-Demand eingegangen sowie auf den dazugehörigen Prozess. Es folgt eine Darstellung des Microlearnings in Form eines FAQ´s (frequently asked questions) und eine übersichtliche Checkliste, in welcher alle wichtigen Planungsschritte zur Produktion einer Microlearning-Einheit dargestellt sind. Im Anschluss wird kurz das Web Based Training beschrieben, um abschließend videobasiert die Möglichkeiten und Grenzen von asynchronen Angeboten darzustellen. Dieser Beitrag stellt lediglich einen kleinen Einblick in das Arbeiten mit asynchronen Angeboten dar.

Gliederung

Basisinfos

Einführung in das Thema

Didaktik

Info: Dieses Kapitel beinhaltet eine Einführung in das Thema “Asynchrone Angebote” sowie eine didaktische Einordnung.

Einsatzmöglichkeiten

Lecture-On-Demand

Beispielhafte Aufzeichnung einer Lecture-On-Demand

Prozess einer Lecture-On-Demand

Microlearning

Web Based Training (WBT)

Möglichkeiten Asynchroner Angebote

Grenzen Asynchroner Angebote

Info: In diesem Kapitel werden unterschiedliche Arten von asynchronen Angeboten vorgestellt. Darüber hinaus enthält das Kapitel Anwendungsbeispiele zur Lecture-On-Demand sowie zum Microlearning. Abschließend werden Möglichkeiten und Grenzen von asynchronen Angeboten dargestellt.

Video

Aufzeichnung

Info: Hier befindet sich ein Video, welches alle Inhalte kompakt zusammenfasst.

Literaturverzeichnis

Literatur

Info: Hier befinden sich Informationen zur verwendeten Literatur

Medienverwendungsnachweis

Medien

Info: Hier befinden sich Informationen zu den verwendeten Medien.

Information zur Autorin

Info Autorin und Kontaktadresse

Info: Hier befinden sich Informationen zur Autorin sowie eine Kontaktadresse.

Basisinformationen

Einführung in das Thema

Von asynchronen Angeboten wird gesprochen, wenn die Wissensvermittlung und Aufnahme des Wissens sowie die Kommunikation und Interaktion beim Lernprozess zeitlich versetzt stattfinden (e-teaching.org 2018). Hierbei können Lehrende und Lernende an unterschiedlichen Orten zu verschiedenen Zeiten aktiv sein (Kerres 2013, 10). Asynchrones Lernen bietet eine zusätzliche Möglichkeit, um Lehrzeit in Präsenz einzusparen und stellt ein zeitgemäßes Medium für das Lehren und Lernen dar. Die Herausforderung für Lehrende besteht darin, den Lernstoff didaktisch so zu reduzieren, dass er von den Lernenden bewältigt werden kann (Radtke et al. 2023, 50). Der Lehr-Lern-Prozess muss von den Lehrenden gesteuert und die Kommunikation innerhalb der Gruppe durch geeignete didaktische und methodische Ansätze gefördert werden (ebd. 52). Die Form der Wissensvermittlung kann bei asynchronen Angeboten sowohl durch den Dozenten selbst, als auch mittels einer digitalen Wissenspräsentation erfolgen. Die Arbeitsweise ist ein selbstorientiertes und -strukturiertes Lernen (Langenbach 2017, 34). Zu beachten ist, dass die Lehrenden ausreichend für den Bereich der online-gestützten-Lernumgebung geschult werden (Ammenwerth et al. 2017, 41).

Didaktik

Bei der Frage des didaktischen Designs muss zunächst beantwortet werden, wie gemeinsames Lernen in einer asynchronen Lernumgebung gelingen kann. Hier muss sowohl die individuelle Auseinandersetzung mit dem Lernmaterial erfolgen, als auch der Diskurs innerhalb der Lerngruppe gefördert werden (Schulmeister 2009, 38).
Bei medienbasierten Lernangeboten soll eine authentische Lernumgebung auf Grundlage konstruktivistischer Ansätze („das Ergebnis von Konstruktionsprozessen einzelner Individuen“) geschaffen werden (Arnold 2005, 5).
Das Besondere bei der Gestaltung dieser Lehrangebote ist die Lernumgebung, in welcher die Lernenden sich selbstständig handelnd und selbst gesteuert mit ihrer Umwelt auseinandersetzen. Die digitalen Medien stellen ein kognitives Werkzeug für die aktive Wissenskonstruktion der Lernenden dar und regen somit die Eigentätigkeit der Lernenden an. Den Lehrenden wird beim Durchführen von konstruktivistischen E-Learning Angeboten eine beratende und unterstützende Rolle zugewiesen. Die übliche Rolle der Steuerung und Kontrolle fällt hierbei weg (ebd. 10). Ein weiteres wichtiges Erfolgskriterium für online-gestütztes Lernen kann das kollaborative Lernen sein. Hierbei wird die meta-kognitive und soziale Fähigkeit der Lernenden gefördert. Darüber hinaus erhöht es die Lernmotivation und kann abschließend zu einem besseren Wissenserwerb führen. Faktoren wie Spaß und Herausforderungen sollten demnach inkludiert sein (Schulmeister 2009, 38). Da asynchrones Lernen die Kommunikation innerhalb der virtuellen Lernumgebung einschließen sollte, werden in Bezug auf die Didaktik neue Vermittlungs- und Feedbackstrategien erforderlich. Zusätzlich müssen Lernplattformen (bspw. Moodle) leicht verständlich und zugänglich sein. Um alle genannten Punkte abzudecken, können vier Prinzipien für die Gestaltung asynchronen Unterrichts hervorgehoben werden. Der Lehrer nimmt bei der Konstruktion des Wissens eine aktive Rolle ein („Lernzentriertheit“). Alle Beteiligten (Lehrende und Lernende) müssen über ausreichende digitale Kompetenzen verfügen oder ggf. in diesen gefördert werden. Die Lernenden müssen Eigenverantwortung in Bezug auf die Gestaltung ihres eigenen Lernprozesses übernehmen. Erst dann kann zeit- und ortsabhängiges Lernen ermöglicht werden („Flexibilität“). Abschließend muss wie oben beschrieben die „asynchrone Interaktion“ ermöglicht werden (Bär und Göttsche 2016, 222). Beim Erstellen von online-gestützten Angeboten ist zu beachten, dass das didaktische Design dem technologischen Design vorrangig zu berücksichtigen ist (Kerres 2013, 41).

In der folgenden Mind Map sind Schlagworte zu finden, welche im Zusammenhang mit asynchronen Angeboten stehen und hierbei eine hohe Relevanz haben. Im weiteren Verlauf des Beitrags werden die Begrifflichkeiten aufgegriffen und in den Zusammenhang gebracht.

Abbildung 1: Mind Map

Einsatzmöglichkeiten

Lecture-On-Demand

Bei einer der Lecture-On-Demand (LoD) wird die Lehrveranstaltung aufgezeichnet. Der Hörsaal oder Seminarraum muss dementsprechend ausgestattet sein. Im Anschluss der Veranstaltung wird die Aufzeichnung überarbeitet. Hierbei wird der Videoschnitt vorgenommen, bei welchem das Einfügen eines Vor- oder Nachspanns möglich ist. Zudem können beim Videoschnitt Strukturhilfen oder wichtige Hinweise eingefügt und kenntlich gemacht werden. Läuft parallel zum Unterricht eine PowerPoint Präsentation, dann kann diese dementsprechend zeitabhängig mit dem Videoschnitt verknüpft werden (Langenbach 2017, 40). Eine Lecture-On-Demand umfasst alle Inhalte, die ein gewöhnlicher Unterricht ebenfalls enthält (Bodendorf et al. 2000, 139).

Nutzungsszenarien:

  • vollständige Aufzeichnung der Veranstaltung, als Ersatz einer nicht teilgenommen Präsenzveranstaltung
  • ausgewählte Ansicht zur Vorbereitung auf eine Prüfung durch Wiederholen
  • ausgewählte Darstellung der Inhalte zur Wiederholung bestimmter Themen (Langenbach 2017, 41)

Bildschirmlayout einer LoD:

  • Anzeigen eines Fensters, welches die Audio- und Videoaufzeichnung des Dozenten zeigt
  • zeitabhängiges Einblenden einer PowerPoint-Folie, beim Nutzen dieser während der Lehrveranstaltung
  • stichwortartige Gliederung der wichtigsten Themen der aufgezeichneten Lehrveranstaltung in einem Fenster (Langenbach 2017, 41)

Wenn die LoD von den Lerndenden genutzt wird, dann können diese durch eingestellte Themeneinträge direkt zur passenden Stelle innerhalb der Aufzeichnung springen. Ein Schieberegler ermöglicht das wahlfreie Navigieren zu einer beliebigen Stelle innerhalb der Aufzeichnung.

Voraussetzungen:

  • hochwertiges Multimedia-Equipment (Kameras, Mikrophone, Mischpult, Streaming-Server, Smart Board und/oder Touchscreen, Beamer etc.)
  • entsprechend ausgestatteter Seminarraum
  • leistungsfähige Audio- /Video-Recording-Tools (Langenbach 2017, 41)
  • spezifisches Editorensystem, mit dessen Hilfe die Materialien zeitabhängig mit dem Audio-/Video-Stream verknüpft werden
  • Schnittsystem (ebd. 64)
  • Hardware-Infrastruktur
  • hohe Festplattenspeicherkapazität (Bodendorf et al. 2000, 139)

Nachbereitung:
Nach der Aufzeichnung der Vorlesung sollte eine leistungsfähige Hard- und Software für Videoschnitt und -bearbeitung sowie für die Zusammenführung der unterschiedlichen Medien (Bild, Ton und Lehrmaterialien) genutzt werden (Langenbach 2017, 41).

Ziel:
Das Ziel einer LoD ist die Zusammenführung aller Inhalte zu einem Lecture-on-Demand Paket, welches die Präsenzveranstaltung in bestmöglicher Weise (ohne Informationsverlust) für alle Lernenden abbildet (Langenbach 2017, 41). Die Lernenden sollten zudem ein einfacher Zugang zu der LoD ermöglicht werden (Bodendorf et al. 2000, 139).

Eine LoD stellt einen hohen Grad der Medienintegration dar. Es ermöglicht die Integration folgender Medien:

  • Audio- und Videoaufzeichnung
  • eingesetzte Lehrmaterialien
  • PowerPoint-Folien
  • verwendete Animationen oder Videos
  • Tafelbilder
  • Flipcharts (ebd. 42)
  • Skripte
  • Übungsaufgaben (Bodendorf et al. 2000, 139)
  • Online-Plattformen wie Moodle (Hochladen von Lernmaterialien, Videos, Lernaufgaben, Zusammenarbeit in Diskussionsforen) (Gasch 2022, 60)
  • Videotutorials (Hand-Lege-Technik, Schauspiel, Animation)
  • Online-Übungen oder Quizze 
  • Simulation für praktische Übung (herstellen von Realitätsbezug) 
  • Erstellen von Podcasts (Gasch 2022, 90)
  • Kombination aus synchronen und asynchronen Angeboten (Juraschek und Kleestorfer-Kiessling 2020, 9) 

Die thematische Integration ist abhängig von der Länge des Unterrichts. Bei einer etwa 90-minütigen Lerneinheit liegt diese im mittleren Bereich. Die Ausgereiftheit des didaktischen Konzeptes befindet sich ebenfalls im mittleren Niveau, da es sich in den meisten Fällen um einen Vortrag oder Frontalunterricht handelt (Langenbach 2017, 42).

Neben der Möglichkeit parallel zum Seminar eine Aufzeichnung durchzuführen, kann dies auch in einem Büro oder Studio durchgeführt werden. Diese werden auch als Electronic Lecture (E-Lecture) bezeichnet (Langenbach 2017, 41).

Voraussetzung der E-Lecture:

Um eine E-Lecture erfolgreich durchführen zu können, muss ein durchgeplantes Skript vorliegen. Eine im Voraus erstellte Präsentation, welche während der mündlichen Aufzeichnung des Präsentierenden als Unterstützung dient, kann die Grundlage der E-Lecture darstellen. Um ein qualitativ hochwertiges Video zu erstellen, können in der Nachbereitung misslungene Stellen rausgeschnitten werden. Insgesamt ist der Arbeitsaufwand deutlich höher, als bei der einfachen Aufzeichnung eines Unterrichts. Dennoch kann sich der Arbeitsaufwand lohnen, da das Ergebnis eine kompakte Präsentation darstellt (das Echtzeit-Szenario wäre deutlich länger) (Langenbach 2017, 41 f.).

Beispielhafte Aufzeichnung einer Lecture-On-Demand

Abbildung 2: Prozessschritte einer Lecture-On-Demand

  • Aufzeichnung des Bildsignals des Vortragsrechners über die Capture-Box
  • Starten und Beenden des „Capturing“ über Computer, welcher an das Internet angebunden ist
  • parallele Aufzeichnung von Ton- und Videosignal auf einer Speicherkarte
  • manuelle Synchronisation von Video, Ton und DVI mittels Videoschnittprogramm (bspw. Adobe Premiere Pro ggf. hier Verlinkung der Seite einfügen)
  • Abschließend wird ein Inhaltsverzeichnis in Form einer XML-Datei erstellt, um die Informationen in Textform zu speichern.
  • Die erstellten Inhalte werden auf einen Streamingserver geladen und zur Verfügung gestellt (bspw. Moodle) (Calmbach 2010, 2).

Abbildung 3: Beispielhafte Aufzeichnung einer Lecture-On-Demand

Prozess einer Lecture-On-Demand

Abbildung 4: Prozess einer Lecture-On-Demand

Ausgangslage abklären

  • Welche verfügbare Datennutzung besteht?
  • Wie ist die Internet-Bandbreite?
  • Wie steht es um die Verfügbarkeit von Audiokommunikation (Mikrofon, Lernumgebung in der Konversation möglich ist)?
  • verfügbare Kamera

I. Vorbereitung (Festlegung der Unterrichtsziele)

  • erreichte Ziele der Schüler wöchentlich prüfen und bestätigen
  • Schüler werden danach bewertet, ob sie ihre wöchentlichen Aufgaben abschließen
  • Die festgelegten Ziele müssen online bewertbar sein.
  • Bei Änderungen am Lehrplan müssen die Lehrenden informiert werden.

II. Vorbereitung (Unterrichtsmaterial auswählen oder erstellen)

  • Bereits vorhandene Materialien können als Ressource genutzt werden.
  • Dokumente können selbst erstellt werden.
    Hier einige Beispiele:
    schriftliche Dokumente wie Lehr-, Fach-, Sachbücher, Handouts, PowerPoint-Präsentationen, Audiodateien oder Videodateien

III. Vorbereitung (Zugriff ermöglichen)

  • Hochladen des Lehrmaterials in einem elektronischen Dateiformat
  • Dies geht beispielsweise über Moodle.
  • Wie dies funktioniert ist in diesem Video zu sehen: Moodle – Dateien & Ordner hochladen

IV. Im Unterricht (Besprechung der Unterrichtsziele)

V. Im Unterricht (Beantworten von Fragen)

  • Kontaktadresse des Dozenten angeben für aufkommende Fragen
  • Chatportal auf entsprechendem Lernmanagement-System eröffnen
  • Sprechstundentermine über bspw. Zoom vereinbaren oder anbieten.

VI. Im Unterricht (Feedback geben)

  • unterschiedliche Formen des Feedbacks:
  • Bspw. Muliple-Choice: Hier ist ein passendes Erklärvideo dazu.

VII. Nach dem Unterricht (Zeit für Vertiefung und Wiederholung des Unterrichtsstoffs)

  • ausreichend Lernzeit zum online-Unterricht einplanen
  • Die Lernenden sollten die Möglichkeit haben ihre Fehler zu überprüfen, indem Dokumente zum Kontrollieren hochgeladen werden, welche zusätzlich ein vertiefendes Verständnis unterstützen und somit das Lernen gefördert wird.

Microlearning

Das Microlearning ist ein asynchroner E-Learning Ansatz, mit einem wenig ausgeprägten didaktischen Design, da Inhalte über „Learning Nuggets“ vermittelt werden. Im Vordergrund steht die Wissensübertragung vom Produzenten zum Konsumenten (Langenbach 2017, 46 f.).

FAQ zum Thema Microlearning

Was ist Microlearning?

Wird auch als Lernen in kleinen Einheiten bezeichnet. Hierbei werden beispielsweise kurze Videosequenzen in einer Länge von wenigen Sekunden oder Minuten (höchstens 15 Minuten) erstellt. Das Einbauen von Texten, Grafiken und didaktischer Interaktion ist ebenfalls möglich. Es geht hierbei nicht um die reine Wissensvermittlung, sondern um ein komplexes Lernarrangement, welches auch unter didaktischen Gesichtspunkten (bspw. Feedback) durchgeführt werden kann (Baumgartner 2014, 20).

Welche Vorteile bietet Microlearning?

Es bietet Flexibilität, da die Lerneinheiten schnell erstellt sind und auch mit unterschiedlich großen Lerngebieten kombinierbar sind. Zudem sind die Zugänge zum Microlearning komplikationsarm zu erreichen (Baumgartner 2014, 20). Produktionsaufwand und gebotene Flexibilität stehen somit in einem guten Verhältnis (Langenbach 2017, 66).
Diese Art der Fortbildung On-Demand soll den Lernenden ermöglichen, orts- und zeitungebunden schnell zu lernen (Braun und Beer 2017, 75)
Dazu ist es leicht in den Lernalltag zu integrieren. Es steigert die Motivation und die Lerneinheiten können modularisiert werden. Darüber hinaus ist Microlearning besonders auf die immer kürzer werdende Aufmerksamkeitsspanne der Lernenden ausgerichtet. Diese beträgt lediglich wenige Sekunden, sodass eine kompakt aufbereitete Lerneinheit aufmerksamkeitsbindend wirken kann. Mit den kleinen Einheiten können Inhalte gezielt wiederholt werden (Rump 2023).

Welche Herausforderungen bringt Microlearning mit sich?

Microlearning-Einheiten haben häufig einen hohen Produktionsaufwand. Hierbei sollten die Lernziele sowie die Zielgruppe stets berücksichtig werden. Deshalb bieten sich zunächst allgemeine oder zeitlose Themen an, die nicht zu spezifisch sind (Rump 2023). Darüber hinaus wird die Selbstorganisation und das selbständige Lernen bei den Lernenden vorausgesetzt (Baumgartner 2014, 22). Aufgrund dessen sollten Mechanismen zur Interaktion und für Feedback enthalten sein (ebd. 21).

Welche Formen von Microlearning gibt es?
  • kurze Lernvideos (Erklärvideos oder Videotutorials)
  • schnelle Quizze
  • kompakte Zusammenfassungen (Rump 2023)
  • Texte (Fachartikel)
  • Graphiken (Datendiagramme, Infographiken)
  • Animationen
  • Fotos
  • Audiodatein
  • Lernspiele
  • Votings (Langenbach 2017, 47)
Kann Microlearning überfordernd für Lernende sein?

Ja, deshalb sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Einheit nicht zu viele Fragen oder Häppchen enthält. Soll mehr Inhalt vermittelt werden, dann bietet es sich an die Einheit als Reihung anzubieten. Die einzelnen Abschnitte sollten aufeinander aufbauend dargestellt werden (Rump 2023).

Ist Microlearning eine Lernmethode mit Zukunft?

Aufgrund des Wandels des Medienkonsums und der hohen Bedeutung der Flexibilität der Arbeitszeiten und des ortsunabhängigen Arbeitens, wird das Lernen des Microlearnings in der kommenden Zeit weiterhin an Bedeutung zunehmen (Rump 2023).

Aufgrund des Einsatzes der kleinen Einheiten („Wissensnuggets“) kann in kurzer Dauer wiederholend und pragmatisch Wissen an die Lernenden vermittelt werden (De Witt und Gloerfeld 2018, 323). Um eine Microlearning-Einheit selbstständig zu produzieren, ist im Folgenden eine Checkliste dargestellt, um alle wichtigen Punkte berücksichtigen zu können (Universitätsklinikum Jena 2021).

Abbildung 5: Checkliste Produktion einer Microlearning Einheit

Web Based Training (WBT)

Auch das WBT ermöglicht zeit- und ortsflexibles Lernen. Hierbei ist das didaktische Design Kern der Entwicklung eines WBT-Kurses. Um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können, müssen die Lerninhalte zunächst identifiziert und strukturiert werden. Anschließend muss ein Konzept erarbeitet werden und ein Drehbuch erstellt werden. Dabei können Audio- und Videosequenzen, Texte, Grafiken und Animationen erstellt werden und eingebaut werden. Auch der Einbau von Übungseinheiten wie Quizzes, Lernfortschritts- und Erfolgskontrollen ist typisch für ein WBT. Lehrveranstaltungen können im Gesamten oder nur teilweise ergänzt werden. Wird die Lerneinheit vollständig ersetzt, wird von einer E-Learning-Realisierung gesprochen. Soziale Medien wie Facebook und WhatsApp können sinnvoll als ergänzendes Kommunikationsmittel eingesetzt werden (Langenbach 2017, 42 f.).

Das WBT kann in 6 Schritten erfolgen:

  1. Lernziele definieren
  2. Zielgruppenprofil festlegen
  3. Team festlegen zur Implementierung der Inhalte
  4. Schulungssoftware auswählen
  5. Inhalte erstellen
  6. Benutzeroberfläche testen (Mansaray 2023)

Möglichkeiten Asynchroner Angebote

Video 1

Grenzen Asynchroner Angebote

Video 2

Video

Video 3

Literaturverzeichnis

  • Ammenwerth, Elske; Hackl, Werner O.; Felderer, Michael; Hörbst, Alexander (2017): Wie gelingt gemeinsames Lernen in asynchronen Lernumgebungen? In: Pflegezeitschrift 2017: 7: 38-42.
  • Arnold, Patricia (Hrsg.) (2005): Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre aus lerntheoretischer Sicht. Verfügbar unter: https://www.e-teaching.org/didaktik/theorie/lerntheorie/arnold.pdf [letzter Zugriff 14.08.2023].
  • Baumgartner, Peter (2014): Lernen in Häppchen. Microlearning als Instrument der Personalentwicklung. In: personal manager: 1: 20–22.
  • Bär, Gerald, Göttsche, Katja (Hrsg.) (2016): Mündlichkeit im Fernunterricht: Möglichkeiten und Grenzen in virtuellen Lernumgebungen am Beispiel der Universidade Aberta. Verfügbar unter: https://core.ac.uk/download/pdf/303042277.pdf [letzter Zugriff 26.09.2023].
  • Bodendorf, F., Bauer, Chr., Langenbach, Chr., Schertler, M. and Uelpenich, S. (Hrsg.) (2000): “Vorlesung auf Abruf im Internet: Lecture on Demand als Baustein einer virtuellen Universität”. Verfügbar unter: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/PIKO.2000.137/html [letzter Zugriff 28.09.2023]. 
  • Braun, Helga; Beer, Rudolf (Hrsg.) (2017): Lehrkräftefortbildung 4.0 – in digitalen Häppchen spielerisch Kompetenzen erwerben. Verfügbar unter: https://www.researchgate.net/profile/Stefan-Schmid-22/publication/320757323_Schmid_Lehrkraftefortbildung_40-in_digitalen_Happchen_spielerisch_Kompetenzen_erwerben/links/59f9a7ca458515547c26d33f/Schmid-Lehrkraeftefortbildung-40-in-digitalen-Haeppchen-spielerisch-Kompetenzen-erwerben.pdf [letzter Zugriff 18.09.2023].
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  • De Witt, Claudia; Gloerfeld, Christina (Hrsg.) Handbuch Mobile Learning. 1. Wiesbaden: Springer VS Wiesbaden. 1.
  • Egger, Rudolf; Witzel, Stephan (Hrsg.) (2022): Hybrid, flexibel und vernetzt? Möglichkeiten, Bedingungen und Grenzen von digitalen Lernumgebungen in der wissenschaftlichen Weiterbildung. 1. Springer VS. 1.
  • e-teaching.org (Hrsg.) (2018): Asynchrones Lernen. Verfügbar unter: https://www.e-teaching.org/materialien/glossar/asynchrones-lernen [letzter Zugriff 05.06.2023].
  • Gasch, Florian;  Maurus, Anna (Hrsg.) (2022): Digitale Medien in der Pflegeausbildung. Didaktik, Rahmenbedingungen und Organisationsentwicklung. 1. 
  • Juraschek, Stephanie;  Kleestorfer-Kießling, Nathalie (2020): Digitale Lernprozesse kompetenzorientiert gestalten. Lessons Learned aus der GAB-Praxis. In: GAB news. Berichte und Notizen aus der GAB. Werkstatt 2020: 35: 8-11.
  • Kerres, Michael (2013): Mediendidaktik. Konzeption und Entwicklung mediengestützter Lernangebote. 1. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München. 4.
  • Langenbach, Christian (2017): E-Learning an Hochschulen-kritische Bestandsaufnahme, Entwicklungslinien und Perspektiven. Arbeitsbericht der Fächergruppe Organisation und Wirtschaftsinformatik. 2017: 1.
  • Mansaray, Sydney (Hrsg.) (2023): Web Based Training für Mitarbeiter: Was, warum und wie? Verfügbar unter: https://www.ispringlearn.de/blog/web-based-training#Was_Ist_Web_Based_Training [letzter Zugriff 28.09.2023]. 
  • Nimbus Platform (Hrsg.) (2022): Warm asynchrones Arbeiten die neue Art ist, Dinge zu tun. Verfügbar unter: https://nimbusweb.me/de/blog/asynchronous-work/ [letzter Zugriff 05.06.2023]. 
  • Panopto (Hrsg.) (2020): Asynchrones Lernen erklärt: Beispiele, Vorteile und mehr. Verfügbar unter: https://www.panopto.com/de/Blog/asynchronous-learning-explained-examples-benefits-and-more/ [letzter Zugriff 05.06.2023].
  • Radtke, Vanessa; Morgenstern, Ulrike (2023): Ganz schön einsam: Lernen auf Distanz. In: Pflege 2023: 4: 50-52.
  • Rump, Manfred (Hrsg.) (2023): Microlearning: Kleine Lernhappen, große Lernerfolge [7 Beispiele] Verfügbar unter: https://masterplan.com/blog/microlearning-kleine-lernhappen-grosse-lernerfolge-7-beispiele [letzter Zugriff: 18.09.2023].
  • ruprecht – Heidelberger Studierendenzeitung e.V. (Hrsg.) (2021): „Die asynchrone Lehre spielt vielen in die Karten“. Verfügbar unter: https://www.ruprecht.de/2021/01/13/die-asynchrone-lehre-spielt-vielen-in-die-karten/[letzter Zugriff 05.06.2023].
  • Universitätsklinikum Jena (Hrsg.) (2021): Microlearning. Verfügbar unter: https://www.uniklinikum-jena.de/studiendekanat_media/JEMID/Microlearning/Checkliste.pdf [letzter Zugriff 26.09.2023]. 
  • Schulmeister (Hrsg.) (2009): Lernen in virtuellen Klassenräumen. Verfügbar unter: http://rolf.schulmeister.com/pdfs/vc-aufsatz.pdf [letzter Zugriff 14.09.2023].
  • Wiley-VCH GmbH (Hrsg.) (2021): Synchrones und asynchrones Lernen. Verfügbar unter: https://application.wiley-vch.de/books/sample/3527510761_c01.pdf [letzter Zugriff 05.06.2023].

Medienverwendungsnachweis

  • Abbildung 1 Mind Map: Eigene Darstellung (erstellt mit Canva)
  • Abbildung 2 Prozessschritte einer Lecture-On-Demand: Eigene Darstellung, in Anlehnung an: (Calmbach 2010, 2) (erstellt mit Canva)
  • Abbildung 3 Beispielhafte Aufzeichnung einer Lecture-On-Demand: Eigene Darstellung, in Anlehnung an: (Calmbach 2010, 2) (erstellt mit Canva)
  • Abbildung 4 Prozess einer Lecture-On-Demand: Eigene Darstellung, in Anlehnung an: (Connect 2022) (erstellt mit Canva)
  • Abbildung 5 Checkliste Produktion einer Microlearning Einheit: Eigene Darstellung in Anlehnung an: (Universitätsklinikum Jena 2021) (erstellt mit Canva)
  • Video 1: (erstellt mit Canva)
  • Video 2: (erstellt mit Canva)
  • Alle Bilder von Pixabay
  • Video 3: (erstellt mit Canva)
  • Verlinkung: Moodle (Hrsg.) (2023) Online-Lernen, so wie Sie es wünschen. Verfügbar unter: https://moodle.com/de/ [letzter Zugriff 28.09.2023].
  • Verlinkung: Moodle – Dateien & Ordner hochladen.SEM VidT. Verfügbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=6h0KJ_rJLxQ. YouTube.
  • Verlinkung: Feedback in Moodle einrichten und auswerten. UpBilden. Verfügbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=Z3jx08B_igs. YouTube.
  • Verlinkung: Wie können Lernziele im Kurs dargestellt werden? Teil I – Moodle 3. Dag Klimas. Creative Commons-Lizenz mit Quellenangabe (Wiederverwendung erlaubt). Verfügbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=bU5P8hSHdDM. YouTube.

Information zur Autorin

Wiebke Opitz – Studentin: Berufspädagogik Pflegewissenschaft 

Bei Fragen und Anregungen bitte an folgenden Kontakt wenden:

Christian Staden

Mail: staden@uni-bremen.de
Telefon: 0421 218 66302


In Bezug auf die Nutzung aller hier veröffentlichen Inhalte gilt folgendes:

Dieser Beitrag ist im Rahmen des Seminars “Medien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung” entstanden.

Online-Hilfe

Übersicht

Das Content-Kit ist ein webbasiertes Content-Publishing-System. Es ermöglicht Personen und Institutionen im Bildungskontext Inhalte (Content) in Form einer Webseite im Internet zu veröffentlichen – und zwar schnell, einfach und ohne über spezielle Programmierkenntnisse zu verfügen. So lassen sich Informations- und Wissensdatenbanken aufbauen, digitale Materialien strukturiert veröffentlichen und mit anderen Menschen teilen.

Das Content-Kit ist vergleichbar mit einem Homepage-Baukasten. In diesem Baukasten stehen diverse Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Inhalte und digitale Materialien aufbereitet, strukturiert und systematisiert sowie distribuiert werden können. Dazu werden im Content-Kit Seiten angelegt, die mit Hilfe eines Block-Editors ausgestaltet werden können. Seiten können wiederum anderen Seiten untergeordnet werden (Eltern- & Kind- & Kindeskind-Seiten), lassen sich mit Kategorien und Schlagwörtern verknüpfen und so beliebig strukturieren.

Das Content-Kit basiert architektonisch auf der weltweit am häufigsten eingesetzten Software zur Erstellung von Homepages und Blogs – „WordPress“.

Quick-Start

Das Hauptmenü jeder Content-Kit-Installation besteht aus einem öffentlichen Teil der Internetpräsenz („Dashboard„) und einem individuellen Bereich für accountbezogenen Content („Mein Content„). Der Bereich „Mein Content“ ist erst dann über das Hauptmenü erreichbar, nachdem man sich in seinen eigenen Account eingeloggt hat.

Das „Dashboard“ ist die Startseite der Internetpräsenz. Diese Seite und alle darin aufbereiteten Informationen, Strukturen und Materialien sind für Besucher:innen der Website zugänglich.

Der Bereich „Mein Content“ fungiert als individueller Arbeitsbereich und Ablage für eigene Informationen und Strukturen. Hier können Sie auf alle Inhalte und Materialien zugreifen, die Sie mit ihrem eigenen Benutzerkonto im Content-Kit hinterlegt haben. Über diesen Bereich lassen sich erst einmal unstrukturiert Seiten, Kind-Seiten, Kindeskind-Seiten, Medien und andere Materialien hochladen. Im Anschluss kann aus diesem unsortierten Content eine strukturiert aufbereitete Darstellung werden.

Im Bereich „Mein Content“ hinterlegte Seiten, Medien und weitere Artefakte sind nicht automatisch öffentlich sichtbar. Sie werden es erst dann, wenn sie über die Startseite („Dashboard“) dem öffentlichen Teil der Internetseite „zugewiesen“ werden. Dazu muss die Startseite „bearbeitet“ werden. Hier müssen z.B. individuell erstellte Seiten hinzugefügt werden. Das geschieht über den Bearbeitungsmodus und den darin verfügbaren „Block-Editor“, mit dem z.B. individuell angelegte, weitere Seiten auf der Startseite verknüpft werden. Hierzu steht beispielsweise der Block-Typ „Kacheln“ zur Verfügung.

Die Content-Kit-Funktionen kurz erklärt

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