Digitale Flyer erstellen mit Canva.com
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
Das Medium Flyer kommt ursprünglich aus der Grafik- und Werbebranche und bezeichnet ein auf A4 gedrucktes Informations- und Werbemedium. Es gibt einen kurzen Einblick in ein ausgewähltes Thema und hat das Ziel die Leser_innen neugierig zu machen (vgl. Weinberger 2011). Die Herausforderung bei der Erstellung eines Flyers ist einerseits ein fachliches Thema soweit verständlich zu reduzieren, dass ein Laie es versteht und andererseits den Flyer optisch ansprechend zu gestalten. Das Potenzial von Flyern im Unterricht liegt darin, dass die Lernenden sich entweder eigenständig Wissen aneignen und dieses kompakt darstellen müssen oder bereits gelerntes Wissen reduzieren und mit einfachen Worten und Darstellungen wiedergeben müssen. Durch die Erstellung der Flyer in Partner- oder Gruppenarbeit kann zudem das kooperative und eigenständige Lernen gefördert werden (vgl. Oelke/Meyer 2014:362ff.). Die erstellten Flyer können zudem im Anschluss als Lernübersicht verwendet werden oder auch in Absprache mit der Schule oder einen externen Einrichtung tatsächlich ausgelegt werden.
Innerhalb des folgenden Unterrichtsentwurfes liegt der Fokus auf der Erstellung von Flyern in Gruppen-/oder Partnerarbeit mithilfe des Online Tools Canva. Canva ist ein Grafikdesign- Tool zur Erstellung von diversen grafischen Medien wie zum Beispiel Plakate, Flyer oder Instagram-Beiträge. Mithilfe eines einfachen Drag-Drops Formates lassen sich einfach und schnell Medienprodukte online erstellen. Canva ist kostenlos und wird sowohl von Grafikneulingen als auch von Grafikprofis verwendet. Durch die Bereitstellung von Vorlagen, Schriftarten, Grafiken und Vektoren ist es möglich, sich schnell innerhalb des Programms zurechtzufinden (vgl. Gehred 2020). Als exemplarischer fachlicher Inhalt wird hier das Thema Diabetes Mellitus dargestellt. Angedacht ist dieses exemplarische Unterrichtsszenario entweder für das Berufliche Gymnasium Gesundheit (Q2) oder für den Ausbildungslehrgang zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann. Dieses Szenario ist jedoch auf jedes weitere Unterrichtsfach und Thema anwendbar .
2. Bedingungsanalyse
Die Bedingungsanalyse kann als Grundgerüst einer jeden Unterrichtseinheit bezeichnet werden. Es identifiziert „wesentliche Einflussfaktoren, die sich unterstützend oder hemmend auf den Unterrichtsprozess und die Unterrichtsergebnisse auswirken“ (Oelke/Meyer 2020: 247). Meyer und Junghans (2020: 135) bezeichnen diese Faktoren als „Gelingensbedingungen“. In Anbetracht dessen, dass das folgende Unterrichtsszenario ein prototypisches Szenario darstellen soll und somit eine Übertragung auf diverse weitere Klassen und Themen möglich sein soll, stellt der folgende Absatz grundlegende Empfehlungen dar, was vorliegen sollte und welche weitergehenden Möglichkeiten der Differenzierung möglich sind.
Um das Unterrichtsszenario durchführen zu können ist es notwendig, dass eine Personenanzahl von mindestens acht Personen anwesend ist, da die Erstellung der Flyer nicht in Einzelarbeit durchgeführt werden soll, sondern in Gruppen- oder Partnerarbeit (2-3 Personen). Die Auswahl der zu bearbeitenden Themen für die Erstellung der Flyer sollte in Orientierung an den Interessen und dem Vorwissen der Lernenden erfolgen. Bei der Zusammenstellung der Gruppen sollte zudem das „soziale Klima“ sowie die individuellen Kompetenzen der Lernenden berücksichtigt werden, sodass eine bestmögliche Ergänzung und Zusammenarbeit untereinander ermöglicht wird (Oelke/Meyer 2020:248).
Hinsichtlich des fachlichen Themas „Diabetes Mellitus“ sollten die Lernenden zuvor bereits die Funktionsweise der Bauchspeicheldrüse kennen und eine kurze Einführung zu dem Thema gehabt haben. Die Lernenden müssen in der Lage sein sich selbstständig das Thema zu erarbeiten. Je nach Lernstand und vorhandenen Kompetenzen muss das Material für die eigenständige Erarbeitung angepasst werden.
Grundvoraussetzung für die Durchführung des Unterrichtsszenarios ist ein gewisses Interesse an digitaler Gestaltung von Seiten der lehrenden Person. Die Lehrende sollte sich zuvor mit dem Online-Tool Canva befasst haben, um so die wesentlichen Funktionen erklären zu können.
Für die Durchführung der Unterrichtseinheit ist es notwendig, dass die Lernenden einen Laptop sowie einen Internetzugang haben. Es reicht dabei ein Endgerät pro Gruppe. Die Lehrende benötigt ebenfalls ein digitales Endgerät sowie die Möglichkeit den Bildschirm im Plenum mit der Gruppe zu teilen. Alle müssen sich zudem einen Account bei Canva anlegen, damit die Seite verwendet werden kann. Der Arbeitsauftrag sollte zuvor auf Papier ausgedruckt werden, sodass dieser parallel während der Bearbeitung der Aufgabe visuell erfasst werden kann.
Das exemplarische Thema lässt sich sowohl im Curriculum der Berufsfachschule Pflege als auch im Curriculum des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit/Pflege vorfinden. Wichtig ist, dass zuvor die Anatomie der Bauchspeicheldrüse thematisiert wurde. Nach dieser Unterrichtseinheit folgt als nächstes thematisch die Pflege bei Diabetes Mellitus sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit beim Krankheitsbild Diabetes.
3. Artikulationsschema
Fachliches Thema der Einheit ist das Krankheitsbild Diabetes Mellitus Typ I- III. Arbeitsteilig werden dabei die einzelnen Diabetes Typen in Gruppen erarbeitet. Es wird davon ausgegangen, dass es bereits Vorkenntnisse zu dem Thema gibt und dieser Arbeitsauftrag zur Vertiefung dienen soll.
Exemplarisch lässt sich ein Bezug zu den folgenden Bildungsplänen herstellen:
1.Berufliches Gymnasium Bremen: Themenfeld 10, Q2 (vgl. Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft 2018: 9)
2. Pflegeschulen: 3-jährige Pflegeausbildung: Bremer Curriculum Lernfeld 7 und 11 (vgl. Darmann-Finck Muths 2019:64ff.)
Zeit | Inhalt | Lehr-Lern-Aktivität | Material und Hinweise |
5 Min. | Begrüßung Informierender Unterrichtseinstieg: Darstellung und Visualisierung des Unterrichtsverlaufs und der Unterrichtsziele | Lehrende:r referiert SuS hören zu und stellen Fragen Im Plenum | Visualisierung des Verlaufes und der Ziele mithilfe einer Power Point Präsentation Active Board oder eine andere Möglichkeit zum Teilen eines Bildschirms im Plenum |
10 Min. | Abfrage der Vorerfahrungen mit dem Tool Canva „Wer hat bereits mit Canva gearbeitet?“ | Lehrende:r referiert, teilt Link/QR-Code für Mentimeter, fasst verbal die Ergebnisse der Umfrage zusammen SuS scannen QR-Code oder folgen dem Link zur Mentimeterumfrage, nehmen an digitaler Umfrage teil Beantwortung der Umfrage in Einzelarbeit Besprechung im Plenum | Active Board oder eine andere Möglichkeit zum Teilen eines Bildschirms im Plenum Die Lehrende muss zuvor eine Umfrage erstellt haben auf der Seite Mentimeter. Alternative Onlinetools oder eine analoge Form der Umfrage ist ebenfalls möglich. |
20-30 Min. | Einführung/Demonstration Canva: Zeigen der wichtigsten Funktionen von Canva zur Erstellung von Flyern synchron im Plenum Ggf. ist eine zusätzliche Hilfe beim Erstellen eines Accounts notwendig | Lehrende:r demonstriert und moderiert, beantwortet Fragen SuS stellen Fragen, loggen sich bei Canva ein und erproben sich auf der Website Demonstration m Plenum Erprobung in Einzel -oder Gruppenarbeit | Active Board oder eine andere Möglichkeit zum Teilen eines Bildschirms im Plenum Endgerät mit der Seite Canva geöffnet Aufbauend auf den Vorerfahrungen werden die Funktionen von Canva gezeigt. Es sollte sich hier auf die wesentlichen Funktionen für den Zweck der Flyererstellung fokussiert werden, da Canva noch diverse weitere Funktionen hat. Zur Hilfestellung kann die folgende Website dienen: Lernappkompass.de |
10 Min. | Erläuterung und gemeinsame Besprechung der Aufgabenstellung: Themen Diabetes Mellitus Typ I Diabetes Mellitus Typ II Diabetes Mellitus Typ III | Lehrende:r referiert und erklärt SuS lesen den Arbeitsauftrag, hören den weiteren Erklärungen der lehrenden Person zu und stellen Fragen Im Plenum | Arbeitsauftrag/Arbeitsblatt Checkliste Das Oberthema ist Diabetes Mellitus. Die Gruppenarbeitsaufträge sind jedoch differenziert. Das bedeutet, dass jede Gruppe ein Unterthema zu dem Oberthema bearbeitet. In diesem Fall sind es die verschiedenen Typen von Diabetes. So wird vermieden, dass alle Gruppen ein gleiches Thema bearbeiten. |
5 Min. | Gruppenbildung: Gruppen a drei bis vier Personen (maximal) | Lehrende:r teilt die Gruppen ein SuS finden sich in Gruppen zusammen | Ggf. Zufallsgenerator: Classroomscreen Je nach didaktischer Vorüberlegung können die Gruppen per Zufall zusammengestellt werde oder bereits im Voraus durch die Lehrperson gebildet werden. https://classroomscreen.com/app/screen/w/edfe0be7-87f0-4cba-8e19-d9627c81fcf5/g/b740fb41-7b56-49be-abda-be224cb2af33/s/d197a1a3-f77c-4e00-b2f9-f3a4ee8275db |
45 Min. | Durchführung der Gruppenarbeit: Flyererstellung | SuS erarbeiten sich in Gruppen ein individuelles Thema und erstellen entsprechend des Arbeitsauftrages einen Flyer. Lehrende:r hält sich im Hintergrund und steht für Fragen zur Verfügung Gruppenarbeit | Arbeitsaufträge Quellen (Internet und Lehrbücher) Digitale Endgeräte Internetquellen: Deutsche Diabetes-Hilfe: https://www.diabetesdeutschland.de Diabetes DE: https://www.diabetesde.org |
20 Min. | Gallerywalk Anonyme Punkteverteilung | Lehrende:r erklärt und moderiert. Lehrende:r ernennt den Gewinner/die Gewinnerin. SuS gehen durch den Klassenraum, schauen sich die Flyer an und bewerten die anderen Flyer anonym. | Erstellte Flyer der SuS in digitaler oder analoger Form Material zur Bewertung (z.B. Bewertungspunkte) Ggf. ein Sieger:innenpräsent |
10-15 Min. | Reflektion der Gruppenarbeit | Lehrende teilt Link zum Flinga Board und morderiert Die SuS schreiben kurze Feedbackkommentare zur Durchführung des Arbeitsauftrages. Die SuS geben verbal ein kurzes Feedback und zusätzliche Erklärungen zu den Kommentaren am Flinga Board Bearbeitung des Flinga Boards in Einzelarbeit, Besprechung im Plenum | Active Board oder eine andere Möglichkeit zum Teilen eines Bildschirms im Plenum Die Lehrende muss zuvor ein Flinga Board erstellt haben. Alternative Tools oder analoge Ergänzungen zum geben von Feedback sind ebenfalls möglich. |
Gesamtzeit: 140 Min. |
4. Unterrichtsziele und Kompetenzen
Lernziele stellen dar, was die Lernenden nach der Beendigung eines Lernprozesses wissen sollten (Wittwer et al. 2020: 114f.). Sie helfen sowohl den Lehrenden als auch den Lernenden, indem sie Transparenz schaffen, was genau gelehrt und gelernt werden sollte. Folgende obergeordnete Zielsetzung hat die Unterrichtseinheit
Die Lernenden…
–erarbeiten das Krankheitsbild Diabetes Mellitus
-erstellen zur den verschiedenen Diabetes- Formen einen Flyer
Folgend werden die Feinziele, differenziert nach Kompetenzbereichen, dargestellt (vgl. Oelke/Meyer 2020:256).
Fachkompetenz
Die Lernenden…
-nennen die Definition, Symptome, Diagnostik, Behandlung, Prävention der verschiedenen Diabetes Typen
-erkennen den Zusammenhang zwischen den Fallbeispielen und den Krankheitsbildern
-ziehen Rückschlüsse aus den Fallbeispielen auf den Beratungsbedarf der Betroffenen und damit auch auf die Gestaltung des Flyers
-wenden das Theoriewissen auf die Fallsituation und im Pflegealltag an
-analysieren mögliche Risiken und Folgen von Diabetes
-reflektieren das pflegerische Rollenbild und erkennen, dass Beratung inklusive Hilfsmitteln ein wichtiger Teil des pflegerischen Handelns ist
Sozial-kommunikative Kompetenz
Die Lernenden…
-setzen sich gemeinsam in Gruppenarbeit mit dem ihnen zugeordneten Arbeitsauftrag auseinander.
-akzeptieren die Kreativität des anderen und kommunizieren respektvoll in der Gruppe.
-stellen sich gegenseitig ihre Ergebnisse im Gallery Walk vor.
-erkennen, dass Visualisierungen wie bspw. Flyer den Beratungsprozess in der Pflege unterstützen können.
Methodische Kompetenz und Medienkompetenz
Die Lernenden…
-erarbeiten und gestalten gemeinsam digital einen ansprechenden und informative Flyer.
-setzen sich mit dem Medium Flyer auseinander und verstehen dessen Einsatzmöglichkeiten.
-setzen sich mit dem Online Tool Canva auseinander, verstehen dessen Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten und wenden das Tool an.
-erarbeiten sich eigenständig fachliche Informationen und setzen sich kritisch damit auseinander.
Persönliche Kompetenz
Die Lernenden…
-fühlen sich in die Situation von an Diabetes erkrankten Personen ein
5. Beschreibung des Ablaufs
Der Einstieg in die Unterrichtsstunde erfolgt informierend (vgl. Meyer/Oelke 2014:192ff.) . Das bedeutet, dass den Lernenden der Ablauf der Stunde und die Unterrichtsziele visualisiert werden. Als Hilfsmittel kann hierfür eine PowerPoint oder ein anderes visualisierendes Medium verwendet werden.
Für die Bearbeitung des angedachten Arbeitsauftrages erscheint es zunächst als notwendig, die Lernvoraussetzungen in Bezug auf die Methodenkompetenz zu erfassen, um so kompetenzorientiert und individuell den Unterricht gestalten zu können (vgl. Meyer/Junghans 2021:398). Konkret bedeutet das in diesem Fall, dass Vorerfahrungen der Lernenden mit dem Onlinetool CANVA erfragt werden. Dies kann einerseits digitalgestützt beispielsweise mit dem Onlineumfragetool Mentimeter oder analog durch eine Abfrage im Plenum erfolgen. Basierend auf den Vorerfahrungen der Lernenden wird anschließend in das Onlinetool CANVA zur Erstellung der Flyer eingeführt.
Damit die Lernenden in die Lage versetzt werden mit dem Tool Canva umzugehen, ist eine kurzes Einführung dazu nötig. Diese ist im Plenum angedacht. Die Lehrperson erklärt dabei die wichtigsten Funktionen zur Erstellung von Flyern. Die Präsentation kann durch die simultane Verwendung des Tools erfolgen mithilfe anderer Visualisierungen, wie bspw. die folgenden Videos oder eigenständig erstellte Videos oder Präsentationen.
Schritt 1: Erstellen eines Kontos
Um CANVA nutzen zu können ist es notwendig sich ein Benutzerkonto anzulegen. Dafür muss eine E-Mailadresse angegeben werden und ein sicheres Passwort vergeben werden.
Schritt 2: Erstellen einer Vorlage
Canva stellt für die Erstellung von Flyern diverse Vorlagen zu einer breiten Bandbreite an Themen zur Verfügung. Mithilfe der Suchfunktion ist es einfach, schnell ansprechende Flyervrolagen zu finden, sodass diese nur noch bearbeitet werden müssen
Schritt 3: Einfügen und Gestalten
Diese Vorlagen können divers verändert und bearbeitet werden. Mithilfe von Drag-Drop können Elemente einfach gelöscht und verschoben werden. Zudem können Textfelder oder weitere Bilder und Grafiken ergänzt werden.
Schritt 4: Herunterladen und Sichern
Zur Ausstellung der Flyer müssen diese heruntergeladen und auf dem Endgerät abgespeichert werden. Die Flyer können als diverse Dateiformate abgespeichert werden, je nachdem wofür diese weiterverwendet werden.
Innerhalb von dieser Unterrichtsphase wird der Arbeitsauftrag erklärt und die Gruppen zur Bearbeitung eingeteilt.
Arbeitsaufträge & Checkliste
Wenn Sie den folgenden Button (NextCoud Ordner) anklicken, werden Sie zu einem externen Link geführt. Dieser beinhatet einen Next Cloud Ordner, in dem die verschiedenen Arbeitsaufträge und die Checkliste beigefügt sind. Die Dateien sind im Word-Format vorzufinden, sodass die Bearbeitungszeit und die Informationen zu den Quellen individuell angepasst werden können.
Eine Checkliste hilft den Lernenden, den Arbeitsprozess zu strukturieren und sicherzustellen, dass alle notwendigen Schritte beachtet und abgearbeitet werden. Zudem unterstützt sie die Qualität der Arbei, da sie hilft sicherzustellen, dass keine wichtigen Aspekte übersehen werden. Darüber hinaus fördert das Abhaken der erledigten Aufgaben die Motivation und gibt ein Gefühl des Fortschritts. Dies kann die Gruppenmitglieder zusätzlich anspornen (Mangold 2019, o.S.).
NextCloud OrdnerVorstellung des Arbeitsauftrages
Die Arbeitsaufträge und die Checkliste werden zunächst je nach Schulkonzept über eine digitale Plattform zur Verfügung gestellt und/oder in ausgedruckter Form an die Lernenden verteilt. Auch wird entsprechende Literatur zur Verfügung gestellt. Dazu werden die Lehrbücher oder das Internet herangezogen. Die Kapitel in de Lehrbüchern sollten den Lernenden bekannt gegeben werden. Des Weiteren wird den Lernenden die Checkliste erläutert: Sie dient dazu die einzelnen Schritte des Arbeitsauftrages abhaken zu können, damit alle Voraussetzungen erfüllt werden. Anschließend haben die Lernenden fünf Minuten Zeit, den Arbeitsauftrag zu lesen und Verständnisfragen zu stellen.
Folgende Internetquellen können herangezogen werden:
Gruppeneinteilung
Nach der Vorstellung der Arbeitsaufträge erfolgt die Gruppeneinteilung. Hierzu stehen zwei Möglichkeiten zu Verfügung: Die Einteilung in leistungshomogene Gruppen und die Einteilung in leistungsheterogene Gruppen. Die Gruppen sollten für diese Gruppenarbeitsphase nicht aus mehr als 2-3 Lernenden bestehen. Die Durchführung mit mehr als 3 Lernenden erschwert das gemeinsame Arbeiten und Gestalten des Flyers mit dem Programm Canva. Daraus geht hervor, dass ein Thema je nach Größe der Klasse oder des Kurses zwei Mal bearbeitet wird.
Darüber hinaus kann individuell entschieden werden, wie die Gruppeneinteilung stattfindet. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:
- Zufallsprinzip
- Spiele zur Gruppeneinteilung
- SuS bilden selbst Gruppen
- Gruppen aus Sitznachbarn
- Lehrkraft teilt die Gruppenmitglieder ein
- Bereits bestehende Lerngruppen (meist leistungsheterogen)
(Scharenberg 2012:25)
Für die Durchführung des Arbeitsauftrages werden folgende Materialien benötigt: Laptops und Internetzugang.
Für die Gruppenarbeitsphase sind 45 Minuten eingeplant. Je nach Leistungsniveau der Klasse und der Gruppeneinteilung, kann die Bearbeitungszeit angepasst werden. Es wird vorab eine klare Uhrzeit festgelegt zu der die Lernenden den Auftrag fertiggestellt habe sollen oder es wird alternativ ein Timer gestellt, welcher für alle sichtbar ist (Cave: Ein Timer kann einige Lernenden unter Druck setzen).
Die SuS finden sich in ihren Gruppen zusammen und bilden Gruppentische. Je nach räumlichen Gegebenheiten und Lautstärke in der Klasse können mehrere Räume zur Verfügung gestellt werden.
Während der Bearbeitung steht die Lehrkraft für Fragen der einzelnen Gruppen zur Verfügung. Sie betreut die Gruppen und macht regelmäßige Rundgänge, um sich zu vergewissern, dass die Lernenden ihre Arbeitsaufträge sinngemäß erfüllen. 15 Minuten vor Bearbeitungsende gibt die Lehrkraft den Hinweis darauf, dass noch 15 Minuten zur Bearbeitung zur Verfügung stehen.
Möglichkeit der Differenzierung:
Wurden leistungsheterogene Gruppen erstellt, besteht die Möglichkeit unterschiedlich anspruchsvolle Literatur und Quellen zur Verfügung zu stellen. Somit erhalten leistungsstärkere Lernenden anspruchsvollere Texte und leistungsschwächere (sprachlich eingeschränkte) Lernenden weniger anspruchsvolle Texte.
Die Ergebnissicherung und der Abgleich erfolgt in diesem Fall mithilfe der Methode „Gallery Walk“ oder auch Museumsgang. Ein Gallery Walk hat den Zweck Arbeitsergebnisse der Lernenden auszustellen und zu präsentieren in einer Form bei welcher die Lernenden sich durch den Raum bewegen. Bei einem Gallery-Walk wird „das Klassenzimmer zur „Kunstgalerie““ umgestaltet, sodass die Lernenden gegenseitig ihre Ergebnisse begutachten und auch ggf. bewerten (Meyer/Junghans 2021: 279). Die Flyer können dabei entweder direkt digital ausgestellt werden mithilfe der Endgeräte oder ausgedruckt und ausgelegt werden
Bei der Durchführung des Gallery Walks gibt es dabei mehrere Varianten.
Variante 1: Einer aus jeder Gruppe bleibt am Flyer stehen, präsentiert diesen, und gibt zusätzliche Informationen. Die Lernenden einer Gruppe wechseln sich dabei mit dem Erklären ab. Bei dieser Variante ist der Vorteil, dass so eine Diskussion möglich ist und die Zuhörenden auch Fragen stellen können (vgl. Makmuna et al. 2020: 17f.) .
Variante 2: Alle Lernenden schauen sich gleichzeitig die anderen Flyer an und keiner bleibt beim Flyer stehen.
Um den Ehrgeiz der Lernenden anzuspornen, kann eine zusätzliche gegenseitige Bewertung der erstellten Flyer erfolgen. Das heißt, dass jede Gruppe einen favorisierten Flyer auswählt und diesen mithilfe von bspw. Punkten markiert.
Als letzte Phase sollen die Lernenden die Unterrichtseinheit reflektieren. Die Reflektion kann dabei auf unterschiedlichen Ebenen passieren. Einerseits sollte eine Reflektion des Lernprozesses erfolgen. Die Leitfragen sind dabei: Was habe ich gelernt? Inwiefern fördert dieser Inhalt meine Handlungskompetenz oder hat eine Relevanz für meine Lebensrealität?
Andererseits sollte die Lerneinheit an sich reflektiert werden als Feedback für die Lehrperson: Gab es Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Arbeitsauftrages? Was hat bei der Umsetzung des Arbeitsauftrages gefallen? Würdet ihr gerne noch einmal Flyer im Unterricht erstellen?
6. Hinweise & Stolpersteine
- Der dargestellte Arbeitsauftrag lässt sich optimal auf die Lerngruppe anpassen und eignet sich somit zum differenzieren. Das heißt, dass je nach Leistungsniveau oder Interessen der Lernenden das fachliche Thema und das vorgegebene Material angepasst werden kann.
- Die Anwendung von Canva auf einem Tablet hat sich als schwierig herausgestellt, aufgrund des Touchbildschirms. Die Durchführung des Arbeitsauftrages wird folglich auf einem Computer oder Laptop empfohlen.
- Um einen Realitätsbezug herzustellen, ist es möglich in Kooperation mit einer Praxiseinrichtung die erstellten Flyer tatsächlich auslegen zu lassen. Damit kann eine gewisse Ernsthaftigkeit gefördert werden.
7. Quellen
Quellen
Darmann-Finck, Ingrid; Muths, Sabine (2019): „Bremer Curriculum“ für die Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann. Online verfügbar unter: https://www.bibliomed-pflege.de/fileadmin/user_upload/BibPflege/Dokumente/Oeffentlich/Downloads/Bremer_Curriculum_20191217.pdf [letzter Zugriff 05.08.2024].
Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft (2008): Bildungsplan für das Berufliche Gymnasium Fachrichtung Gesundheit und Soziales für das Leistungs- und das Praxisfach Gesundheit. Online verfügbar unter: https://www.lis.bremen.de/schulqualitaet/bildungsplaene-15219 [letzter Zugriff 05.08.2024].
Gehred, Alison Page (2020): Canva. In: Journal of Medical Library Associtation, 108(2): 338–340.
Mangold, Thomas (2019): Checklisten erstellen: Gründe, Vorteile, Erstellung, Optimierung. Online verfügbar unter: https://selbst-management.biz/warum-du-unbedingt-mit-checklisten-arbeiten-solltest/ [letzter Zugriff 06.08.2024].
Makmuna, Mazdalifa, Yinband, Khoo Yin, Zakariya, Zainizam (2020): The Gallery Walk Teaching and Learning and Its Potential Impact on Students’ Interest and Performance. In: International Business Education Journal. 13 (2):17-22.
Meyer, Hilbert; Junghans, Carola (2021): Unterrichtsmethoden 2. Praxisband. Berlin: Cornelsen.
Oelke, Ute; Meyer, Hilbert (2020): Didaktik und Methodik für Lehrende in Pflege- und Gesundheitsberufen. Berlin: Cornelsen
Scharenberg, Katja (2012): Leistungsheterogenität und Kompetenzentwicklung. Zur Relevanz klassenbezogener Kompositionsmerkmale im Rahmen der KESS-Studie. Zugl.: Dortmund, Techn. Univ., Diss., 2011. Münster, München, Berlin: Waxmann (Empirische Erziehungswissenschaft, 36).
Weinberger, Anja (2011): Flyer optimal texten, gestalten, produzieren. München: Stiebner.
Wittwer, Jörg; Kratschmeyer, Linda; Voss, Thamar (2020): Wie gut erkennen Lehrkräfte typische Fehler in der Formulierung von Lernzielen? In: Unterrichtswissenschaft 48; 113-128.
Verfasserinnen
Tiffany Große
Universität Bremen
Berufspädagogik Pflegewissenschaft (M.A)
Julia Detert
Universität Bremen
Lehramt für berufsbildende Schulen-Pflege (M.Ed.)