Digitale Poster im Unterricht erstellen und einsetzen

Einführungsvideo

Das Video gibt einen kurzen Einblick, wann die Erstellung und der Einsatz von digitalen Postern im Unterricht sinnvoll ist und welche Vorteile sich für Lehrpersonen ergeben. Quellen: Eigene Darstellung nach Pauli & Buff (2005); Rösch (2012).

Inhaltsübersicht

  1. Basis-Informationen & Ziele des Beitrags
  2. Theoretische Einführung
  3. Vorteile von digital gestalteten Postern für Schüler*innen
  4. Didaktische Verortung und Kompetenzförderung
  5. Technische Voraussetzungen
  6. Möglichkeiten der Gestaltung und Inhalt eines Posters
  7. Posterpräsentation im Unterricht und Evaluation
  8. Anwendungsbeispiel mit Microsoft PowerPoint
  9. Weitere Verwendung der digitalen Poster und Druck
  10. Möglichkeiten und Grenzen
  11. Materialsammlung/ Verlinkung Tools
  12. Abbildungsverzeichnis
  13. Literaturverzeichnis

Basis-Informationen & Ziele des Beitrags

Die Audiospur fasst Basis-Informationen zum Thema „Digitale Poster im Unterricht erstellen und einsetzen“ zusammen und benennt die Ziele dieses Beitrags. Quellen: Domes & Christe (2020); Oelke & Meyer (2014); Pauli & Buff (2005).

Theoretische Einführung

Poster und Plakate finden sich im Alltag überall. Ob im Schaufenster eines Geschäfts, an der Tür in der Schule oder auf einer großen Werbetafel am Straßenrand. Es ist ein Mittel der Öffentlichkeitsarbeit z.B. bei Tagen der offenen Tür oder öffentlichen Veranstaltungen und sie stellen ein wichtiges Kommunikationsmittel dar.

Auch im Rahmen der Lehre können Poster hervorragend eingesetzt werden. Es handelt sich dabei meistens um DIN A0 große Präsentationen in Form von Postern, die ein klar umrissenes Thema darstellen und ohne zusätzliche Erklärungen für sich selbst sprechen sollen. Es ermöglicht und fördert das aktive und selbstgesteuerte Lernen der Schüler*innen und hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen (Pauli & Buff, 2005, S. 371).

Lehrenden wird das bekannt vorkommen: die Lernenden arbeiten relativ selbstständig an einem Thema oder einer Problemstellung und am Ende des Unterrichts bleibt kaum Zeit für die Präsentation der Ergebnisse. Und dann führen die Präsentationen oft zu Langeweile bei den Schüler*innen. Die Gestaltung von Postern als Präsentationsmittel kann dieses Problem lösen. Wenn es gelingt, Poster optisch ansprechend und verständlich zu gestalten, kann die gesamte Lerngruppe davon profitieren.

Aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung in der Gesellschaft nutzen viele junge Menschen regelmäßig mobile Endgeräte privat in ihrer Freizeit. Laut dem Statistischen Bundesamt besaßen im Jahr 2019 rund 92% der Haushalte in Deutschland einen Computer oder mobile Endgeräte und damit auch einen Zugang zu Internet (Käufer, 2022). Dadurch ergibt sich für Bildungseinrichtungen die große Chance, den Einsatz von Medien in der Lehre weiter voranzutreiben. Das gilt ebenfalls für die Gestaltung von Postern im Rahmen des Unterrichts. Das Erstellen von Postern mit einem Layout-Programm am Computer oder anderen digitalen Endgeräten bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Welche das sind und wie das Gestalten von digitalen Postern im Unterricht umgesetzt werden kann, zeigt der folgende Beitrag auf.

Vorteile von digital gestalteten Postern für Schüler*innen

Das Video zeigt, welche Vorteile sich bei der digitalen gegenüber der analogen Gestaltung von Postern für Schüler*innen ergeben und welche Online-Tools sich für die Umsetzung eignen. Quelle: Eigene Darstellung. Abbildung 1: Logo Microsoft PowerPoint.

Didaktische Verortung und Kompetenzförderung der Schüler*innen

Bei der Wahl der Methoden für den Unterricht müssen didaktische Überlegungen berücksichtigt werden. Die Didaktik hilft bei der Strukturierung von Lehr-Lern-Prozessen und unterstützt damit das eigene didaktische Handeln. Lehrende müssen unter Anderem Entscheidungen darüber treffen, wie und womit die Schüler*innen lernen sollen.

Das wie beinhaltet, welche Lehr- und Lernmethoden sowie Sozialformen ausgewählt werden und welche Methoden einen kompetenzförderlichen Unterricht erzielen. Zusätzlich wird die Lernwirksamkeit unterschiedlicher Methoden berücksichtigt.

Das womit beinhaltet die Frage nach den Lernmedien. Lehrende sollten sich die Frage stellen, welches Medium für welchen Lerngegenstand geeignet ist und ob der Nutzen eines bestimmten Mediums einen didaktischen Mehrwehrt bietet (Oelke & Meyer, 2014, S. 18).

Das folgende Kapitel ordnet das Erstellen und den Einsatz von digitalen Postern im Unterricht didaktisch ein.

4.1 Methodischer Gang bzw. geeignete Unterrichtsphasen

“Der methodische Gang beschreibt die Prozessstruktur des Unterrichts. Er entsteht durch die Folgerichtigkeit, mit der die Unterrichtsschritte auseinander hergeleitet werden.” (Oelke & Meyer, 2014, S. 159).  Überwiegend wird Unterricht nach einem Grundrhythmus in drei Schritten geplant und durchgeführt. Es beginnt mit einem Einstieg, dann folgt die Erarbeitung und endet mit der Ergebnissicherung. Dieser Grundrhythmus zeichnet sich am Anfang durch eine hohe Lehrendenaktivität aus. Dem folgt eine hohe Lernendenaktivität in der Mitte und schließt mit einer gemeinsamen Ergebnissicherung ab. 

Im Folgenden wird zusammengefasst, in welcher Unterrichtsphase die Erstellung und der Einsatz von digitalen Postern sinnvoll ist.

1. Einstieg

In der Phase des Einstiegs “sorgen Lehrende dafür, dass eine gemeinsame Orientierungsgrundlage für den zu erarbeitenden Sach-, Sinn- oder Problemzusammenhang hergestellt wird. Dies legt oft, aber nicht immer eine führende Rolle der Lehrenden nahe.” (Oelke & Meyer, 2014, S. 159).

  • Lehrpersonen können Poster als Unterrichtsmaterial nutzen. Für die Einstiegsphase des Unterrichts kann ein Poster digital gestaltet und dann im Unterricht weiterhin digital oder aber analog verwendet werden. Dafür eignet sich bspw. die Sozialform “Frontalunterricht” und das Handlungsmuster “Lehrervortrag” (vgl. Meyer, 2011).
  • Wenn das Gestalten von digitalen Postern durch Lernende im Rahmen des Unterrichts stattfinden soll, findet dieses sinnvollerweise in der Erarbeitungsphase des Unterrichts statt. Zuvor wird die Einstiegsphase für die Vorbereitung des Arbeitsprozesses genutzt. Als erstes erhalten die Lernenden einen Einstieg in die aktuelle Unterrichtsthematik durch die Lehrperson. Außerdem wird sichergestellt, dass alle Lernenden mit den zu benutzenden digitalen Tools oder digitalen Endgeräten umgehen können. Ggf. ist eine Einführung in das Programm zur Postererstellung oder das digitale Endgerät notwendig. Ein Arbeitsblatt mit Grundregeln und formalen Anforderungen (bspw. Schriftgröße, Verhältnis von Text zu Abbildungen, usw.) für die Gestaltung von digitalen Postern kann an die Lernenden ausgehändigt werden. Die Gruppeneinteilung muss vorgenommen und die zu bearbeitende Aufgaben- bzw. Problemstellung erarbeitet oder mitgeteilt werden. Auf einem Arbeitsblatt sollte der Arbeitsauftrag formuliert und an die Lernenden ausgehändigt werden. Bei Bedarf können auch Literaturhinweise darauf notiert werden. Aus dem Arbeitsauftrag sollte ebenfalls hervorgehen, was auf dem Poster enthalten sein muss. Wenn diese Grundvoraussetzungen gegeben sind, kann die Arbeit in den Gruppen im Rahmen der Erarbeitungsphase des Unterrichts beginnen.

2. Erarbeitung

In der Phase der Erarbeitung  arbeiten sich die Lernenden vertiefend in den Sach-, Sinn- oder Problemzusammenhang ein. Ohne ein hohes Maß an Selbsttätigkeit ist dies nicht zu schaffen. Deshalb wird den Lernenden eine führende Rolle zugeschrieben (Oelke & Meyer, 2014, S. 159).

  • Das Gestalten von digitalen Postern sollte in der Erarbeitungsphase des Unterrichts stattfinden. Hier wird er Schwerpunkt auf die weitgehend selbstständige Erarbeitung der Poster durch die Lernenden gelegt. Wie unter dem Punkt Einstiegsphase erläutert wurde, kann die selbstständige Erarbeitung durch die zur Verfügung gestellten Unterlagen ermöglicht werden. Die Lernenden arbeiten sich zuerst in die Thematik ein, in dem sie entweder zur Verfügung gestellte Literatur oder Hinweise darauf lesen oder eine selbstständige Recherche durchführen. Daraus wird eine Fragestellung oder eine Thema bzw. ein Titel für das Poster in der Gruppe entwickelt. Daraufhin werden die Inhalte erarbeitet und dahingehend reduziert, dass sie auf das Poster passen und damit die wichtigsten Inhalte dargestellt sind. Wenn die Inhalte und Abbildungen, Grafiken oder Tabellen festgelegt wurden, kann die Gruppe mit der Produktion des Posters am digitalen Endgerät beginnen.
  • Die Lehrperson steht den Lernenden während des gesamten Erarbeitungsprozesses als Ansprechperson bzw. Moderator*in zur Verfügung.
  • Wenn die Lernenden den Arbeitsprozess beendet haben, empfiehlt es sich, dass das Poster auf ein A4- oder A3-Blatt ausgedruckt wird. Die Lernenden können das Poster dann gegenseitig einmal auf sprachliche sowie grammatikalische Fehler korrigieren und sie können sehen, wie das Poster visuell auf sie wirkt. Anschließend werden, falls nötig, Korrekturen an dem Poster am digitalen Endgerät vorgenommen. Dieses Verfahren bzw. Vorgehensweise wird auch “peer-review” genannt.
  • Anschließend werden die digitalen Poster an die Lehrperson gegeben. Das kann per E-Mail, über die genutzten Lernplattformen oder mittels eines Speichermediums wie einen USB-Stick passieren. Wenn die Poster im Unterricht als Ausdruck verwendet werden, empfiehlt sich eine Korrektursicht durch die Lehrperson. Über mögliche Rechtschreibfehler oder ähnliches wird die Kleingruppe informiert, damit diese Änderungen am Poster vornehmen kann. Erst dann sollte ein Poster gedruckt werden, um zeitaufwändige Fehldrucke zu vermeiden und Geld zu sparen.

3. Ergebnissicherung

In der Phase der Ergebnissicherung findet eine Verständigung zwischen Lernenden und Lehrenden darüber statt, was bei der Arbeitsphase des Unterrichts herausgekommen ist und wie die Arbeit weitergehen kann (Oelke & Meyer, 2014, S. 159).

  • In der Phase der Ergebnissicherung findet die Präsentation und Diskussion der erstellten Poster statt. Dies stellt einen wichtigen Bestandteil des selbstgesteuerten Lernens dar. Es dient der Integration der Ergebnisse der verschiedenen Kleingruppen und der Ergebnissicherung. Außerdem stellt es die Grundlage der Evaluation und Reflexion des Lernprozesses sowie des Lernertrags dar (Pauli & Buff, 2005, S. 372).
  • Da die Aneinanderreihung von Vorträgen für Zuhörer*innen oft ermüdend ist, stellt die Posterpräsentation eine gute Möglichkeit der Ergebnisdarstellung dar. In kurzer Zeit können die Ergebnisse vieler Gruppen nacheinander oder parallel präsentiert werden. Dafür gibt entweder die Möglichkeit der strukturierten Postersession oder eine Posterausstellung. Diese Möglichkeiten erlauben es der Lerngruppe, mit den Autor*innen der einzelnen Poster ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und das eigene Poster mit denen der anderen Gruppen zu vergleichen (Pauli & Buff, 2005, S. 373).
  • Weitere Informationen zur Ergebnissicherung findest du in Kapitel 8 “Posterpräsentation im Unterricht und Evaluation”.
4.2 Geeignete Sozialformen

Sozialformen regeln die Kommunikations- und Interaktionsstruktur des Unterrichts (Oelke & Meyer, 2014, S. 151).  

Eine an Pflegeschulen durchgeführte Studie von Reiber (2010) zeigt, dass die Sozialform Frontalunterricht dominiert. 75% des Unterrichts erfolgt als Frontalunterricht. Der Anteil der Gruppen- und Partner*innenarbeit liegt bei 22% und liegt damit doppelt so hoch wie an allgemeinbildenden Schulen. Die Einzelarbeit kommt im Pflegeunterricht mit 3% seltener zum Einsatz. Die Ergebnisse der Studie machen sichtbar, dass an Pflegeschulen eine Methodenmonokultur herrscht. Problematisch daran ist, dass diese Monokultur zu Langeweile bei den Lernenden führt und provoziert, dass sie durch Nebentätigkeiten (z.B. Im Internet surfen, herumkritzeln, träumen) der Situation zu entfliehen versuchen. Das hat zur Folge, dass dadurch viel Zeit für echtes Lernen und sinnstiftendes Kommunizieren verloren gehen kann (Oelke & Meyer, 2014, S.158).

Es ist bisher nicht empirisch belegt, dass einzelne Sozialformen Vorzüge gegenüber anderen haben (Oelke & Meyer, 2014, S.173), jedoch bietet sich das Erstellen von Postern an, Vielfalt in die Sozialformen und Unterrichtsmethoden zu bringen.

Die Lernenden arbeiten für die Erstellung von digitalen Postern in Kleingruppen, in Partner*innenarbeit oder Einzelarbeit. Die Gruppen können von der Lehrperson per Zufall oder nach Stärken und Schwächen jedes einzelnen zusammengestellt werden. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, dass sich die Lernenden untereinander selbst in Gruppen einteilen.

Welche Kompetenzen durch die Erstellung von digitalen Postern fördern lassen, wird im nachfolgenden Kapitel 4.3 “Kompetenzförderung der Lernenden” erläutert.

4.3 Kompetenzförderung der Lernenden

“Im Unterricht soll nicht nur Wissen vermittelt werden, sondern vielmehr eine umfassende Kompetenzförderung im fachlichen, methodischen, sozial-kommunikativen und personalen Bereich erfolgen (Oelke & Meyer, 2014, S. 284)”.

Das Erstellen von digitalen Postern fällt unter die methodische Großform der Projektarbeit. Wie bereits in diesem Blogbeitrag deutlich wurde, steht dabei die Selbstorganisation des Lernens im Vordergrund. Über Projektarbeit werden alle Ebenen der Handlungskompetenz, wie fachliche, sozial-kommunikative, methodische und personale Kompetenzen, gefördert (Oelke & Meyer, 2014, S. 176).

Durch das selbstständige Arbeiten innerhalb einer Gruppe und die damit einhergehende Notwendigkeit des Beschaffens von Informationen, fördert das Erstellen eines Posters das Lesen von Texten. Somit kann das “Lesen lernen” gefördert werden.

Zusätzlich lassen sich durch das Gestalten des Posters mittels eines digitalen Endgerätes digitale Kompetenzen fördern. Die Digitalisierung findet in allen Lebensbereichen statt und durch die Förderung der digitalen Kompetenzen im Rahmen des Unterrichts werden die Lernenden dazu befähigt, eigenverantwortlich und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu handeln. Der Umgang mit einem Layout-Programm bereitet die Lernenden gleichzeitig auf die zukünftige Arbeitswelt vor, wo dieses eventuell Anwendung findet.

4.4 Lerngelegenheiten für Lernende

Aus den Anforderungen an den Inhalt und die Gestaltungsqualität von digitalen Postern ergeben sich einige Lerngelegenheiten für die Lernenden (Pauli & Buff, 2005, 374).

Im Folgenden werden vier Lerngelegenheiten kurz zusammengefasst.

1. Vertiefte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten

Auf einem Poster ist der verfügbare Raum für die wichtigsten Inhalte sehr begrenzt. Deshalb besteht eine Notwendigkeit in der Reduktion der Inhalte. Damit entschieden werden kann, welche zentralen Aspekte bestehen bleiben müssen und um das Wichtigste möglichst kurz und prägnant darzustellen, bedarf es einer gründlichen Verarbeitung der Informationen. Bei der Präsentation der Poster sollten die Autor*innen in der Lage sein, auf Fragen des Publikums kompetent zu antworten. Die gründliche Auseinandersetzung mit den Inhalten und eine tiefe Verarbeitung des Wissens ist hier unumgänglich (Pauli & Buff, 2005, 374). Hier liegt das große Potenzial der Postererstellung.

2. Informationen verständlich, korrekt, leserfreundlich und gleichzeitig ästhetisch ansprechend darstellen können  

Im Gegensatz zu Referaten oder Hausarbeiten zwingen die mit der Postererstellung verbundenen formalen und inhaltlichen Vorgaben stärker dazu, sich mit Fragen rund um die Darstellung zu befassen. Einerseits müssen sich die Lernenden prägnant ausdrücken und erarbeitete Inhalte ansprechend darstellen. Andererseits bietet sich die Gelegenheit, bestimmte Darstellungsformen für wenig verfügbaren Raum auf dem Poster zu erarbeiten und einzuüben. Außerdem fördert es die Kompetenz des Lesens von Texten (Pauli & Buff, 2005, 374).

3. Evaluation der Arbeit 

Die Präsentation der Poster stellt eine effiziente Evaluation der Arbeit dar. Das gilt für die Lernenden sowie für die Lehrenden. Der Vergleich mit anderen Postern liefert ein unmittelbares Feedback über die Qualität der eigenen Arbeit. Auch für die Lehrenden wird der Vergleich der verschiedenen Arbeiten erleichtert, indem alle Ergebnisse auf engem Raum und gleichzeitig überblickt werden können. Zusätzlich bieten die kurzen Gespräche mit den Autor*innen bzw. die kurzen mündlichen Präsentationen im Rahmen der Posterpräsentation eine Grundlage für die Evaluation der Ergebnisse (Pauli & Buff, 2005, 374).

4. Ansätze des wissenschaftlichen Arbeitens erlernen 

Aufgrund der zunehmenden Akademisierung der Pflegeberufe  ist das wissenschaftliche Arbeiten von Relevanz. Mit der Erstellung von Postern wird eine wichtige Komponente des wissenschaftlichen Arbeitens praktisch in Ansätzen eingeübt und evaluiert (Pauli & Buff, 2005, 375). Das Handeln in Pflegeberufen sollte wissenschaftlich begründbar sein.

Technische Voraussetzungen

Um ein Poster digital im Rahmen des Unterrichtes gestalten zu können, müssen einige technische Voraussetzungen gegeben sein. Als erstes müssen den Schüler*innen digitale Endgeräte zur Verfügung stehen. Sie können entweder auf ihre privaten digitalen Endgeräte zurückgreifen oder es werden welche von der Bildungseinrichtung zur Verfügung gestellt. Die Nutzung der eigenen digitalen Endgeräte birgt den Vorteil, dass die Geräte selbst und der Umgang damit den Schüler*innen bereits bekannt sind. Zur Postergestaltung eignen sich digitale Endgeräte wie Laptops, Tablets oder stationäre Computer. Smartphones eignen sich eher weniger zur Gestaltung von digitalen Postern, da die Darstellung aufgrund der Größe des Gerätes sehr klein ist. Wenn kein anderes Endgerät zur Verfügung steht, kann es jedoch selbstverständlich genutzt werden.

Neben dem digitalen Endgerät ist ein entsprechendes Programm zur Gestaltung von Postern notwendig. Einerseits gibt es Programme, wie bspw. Microsoft PowerPoint, die auf den Endgeräten für den vollen Leistungsumfang installiert werden und andererseits gibt es browserbasierte Online-Tools, wie bspw. Canva, zur Gestaltung von Postern. Den Schüler*innen muss somit eine oder mehrere dieser Möglichkeiten zugänglich gemacht werden. Eine Einführung zur Handhabung der Programme ist unumgänglich, damit alle Schüler*innen damit arbeiten können. Da es sich bei Canva um ein browserbasiertes Online-Tool handelt, ist ein Internetzugang notwendig. Wenn die Gestaltungsphase der Poster in der Bildungseinrichtung stattfindet, wird der Internetzugang vor Ort gewährleistet. Bei einer Bearbeitung der Poster über die Unterrichtszeit hinaus, ist die Bereitstellung von Lernräumen in der Bildungseinrichtung mit Internetzugang empfehlenswert.

Es ist nicht davon auszugehen, dass alle Bildungseinrichtungen über den Zugang zu Internet verfügen. Bei einer Befragung von Schulleitungen zu Breitbandinternet und WLAN an Schulen in Deutschland durch forsa kam heraus, dass lediglich 54% der Schulleitungen angaben, dass an ihren Schulen in allen Klassen- und Fachräumen der Zugang zu Breitbandinternet und WLAN besteht (Statista GmbH, 2022). Deshalb ist ein flächendeckender Zugang zum Internet in den Bildungseinrichtungen noch keine Selbstverständlichkeit. Dagegen besaßen laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2019 rund 92% der Haushalte in Deutschland einen Computer oder mobile Endgeräte und damit auch einen Zugang zu Internet (Käufer, 2022). Bevor es zu einer Gestaltung von digitalen Postern im Rahmen des Unterrichts kommt, sollte der Zugang zu Internet im Rahmen der Bedingungsanalyse eruiert werden.

Wenn in einer Lerngruppe mehrere Poster gestaltet werden, bietet es sich an, den Schüler*innen ein vorbereitetes Logo als Datei zur Verfügung zu stellen. Das schafft ein einheitliches Layout aller Poster (Rösch, 2012, S. 236).

Wenn es um die Präsentation der digitalen Poster geht, sollte beachtet werden, wie die Präsentation erfolgen soll. Wenn die gestalteten Poster nicht ausgedruckt werden, wird ein Beamer in der Bildungseinrichtung benötigt. Bei der Präsentation im Rahmen des Online-Unterrichts wird die Bildschirmfreigabe der genutzten Plattform (bspw. Zoom) verwendet. Bei der Präsentation von analogen Postern werden diese vorher ausgedruckt. Hierzu wird ein Drucker benötigt, der mindestens die Größe A3 und in Farbe drucken kann. Größere Poster werden über eine Druckerei ausgedruckt. Zusätzlich werden im präsentierenden Raum die Wände genutzt, um die Poster vorzugsweise nebeneinander aufzuhängen.

Abschließend empfiehlt es sich, einen USB-Stick oder eine Festplatte zur Speicherung der digitalen Poster zu verwenden. Damit sind alle Dateien an einem Ort abgespeichert und der Zugriff ist jederzeit wieder möglich. Um die Poster den Lernenden als Unterrichts- und Lernmaterial zur Verfügung zu stellen, können diese als DIN-A4-Format ausgedruckt und ausgehändigt werden. Eine digitale Weitergabe der Poster an die Lernenden als PDF kann über die genutzten Lernplattformen der Bildungseinrichtung erfolgen oder per E-mail versendet werden.

Für eine bessere Übersicht der technischen Voraussetzungen findest du im Folgenden eine Checkliste als PDF zum Abhaken.

Checkliste Technische Voraussetzungen für die Erstellung von digitalen Postern: Hier klicken.

Möglichkeiten der Gestaltung und Inhalt eines Posters

Bevor mit der Gestaltung eines digitalen Posters gestartet werden kann, sind einige Vorbereitungen zu treffen. Wie in Kapitel 4.1 „Methodischer Gang bzw. geeignete Unterrichtsphasen“ bereits erläutert wurde, sind seitens der Lehrperson einige Vorbereitungen zu treffen, bevor die Lernenden in den Kleingruppen an ihren Postern arbeiten können. Wenn diese Vorbereitungen in der Einstiegsphase des Unterrichts abgeschlossen sind, kann die Arbeit in den Kleingruppen beginnen.

Durch die Lehrperson werden wichtige Inhalte eines Posters vorgegeben. Die Lernenden erarbeiten sich als erstes diese Inhalte ihres Themas bzw. ihrer Problemstellung und verfassen den Titel, die Untertitel, die Textinhalte und die gewünschten Abbildungen, Grafiken, Schaubilder, etc. für die Poster.

Folgende Inhalte bzw. Elemente sind üblich für die Gestaltung von Postern:

  • Titel, Untertitel
  • Namen der Autor*innen
  • ggf. Logo
  • Einleitung oder Hintergrund
  • ggf. Fragestellung
  • Hauptteil
  • Zusammenfassung/ Schlussfolgerungen
  • Literaturangaben
  • Kontaktangaben

Diese genannten Elemente sind im Grunde Bausteine, aus denen ein Poster aufgebaut wird. Bei Postern gilt die Grundregel: weniger ist mehr! In der Regel sollte das Wichtigste in 800-1.000 Wörtern zusammengefasst werden. Der restliche Platz auf den Poster wird mit Abbildungen, Grafiken, etc. gefüllt. Die gewählten Abbildungen, Schaubilder, Grafiken müssen jedoch einen Bezug zu dem Inhalt haben (Domes & Christe, 2020, S. 17).

Nachdem die Inhalte erarbeitet wurden, müssen sich die Kleingruppen für das Format, die Struktur und den Lesefluss ihres Posters entscheiden.

Bei dem Format besteht die Wahl zwischen Hoch- oder Querformat. Außerdem muss die Größe des Posters vor der Gestaltung durch die Lehrperson festgelegt werden, denn daraus leiten sich die Einstellungen für die Poster-Größe in dem Layout-Programm auf dem Computer ab. Die übliche Größe für Poster ist DIN A0.

Neben dem Format müssen Entscheidungen über die grobe Struktur des Posters in der Kleingruppe getroffen werden. Für Hoch- und Querformate kann als einfaches Raster in mehreren identischen Spalten gearbeitet werden. Im Hochformat ist ein zwei- oder dreispaltiges Layout sinnvoll, während es beim Querformat bis zu vier Spalten sein können. Die einzelnen Spalten werden dann wieder in einzelne Sektionen unterteilt, die wiederum mit den Inhalten gefüllt werden (siehe Abbildungen 2 und 3 unter diesem Kapitel). Ein digitales Layout-Programm zum Gestalten von Postern wie Microsoft PowerPoint hilft beim exakten Ausrichten der Spalten und Sektionen. Schon leichte Abweichungen können unruhig und störend auf die Betrachter*innen wirken (Domes & Christe, 2020, S. 25).

Neben den Spalten sind ausreichend weiße Flächen bei der Planung des Posters zu berücksichtigen. Abstände sind essenziell, denn ausreichend weiße Flächen sorgen für mehr Ruhe und können dazu genutzt werden, einzelne Elemente hervorzuheben. Es lässt das Poster ebenfalls weniger überladen wirken. Als Faustregel gilt, dass mindestens 30% der Papierfläche leer und unbedruckt sein sollte (Domes & Christe, 2020, S. 26f.).

Bei der Anordnung der einzelnen Elemente muss der natürliche Lesefluss der Betrachter*innen bedacht werden. In westlichen Kulturen verläuft dieser von oben links nach unten rechts. Sobald die Leserichtung von dieser üblichen Lesegewohnheit abweicht, sind Nummerierungen der einzelnen Sektionen hilfreich. Es können auch grafische Elemente wie Pfeile oder Linien eingesetzt werden, um die Betrachter*innen die intendierte Reihenfolge aufzuzeigen. Eine kreisförmige Anordnung im Uhrzeigersinn mit zusätzlicher Nummerierung ist ebenfalls möglich (Domes & Christe, 2020, S. 27).

Wenn die Kleingruppe sich für die grobe Struktur ihres Posters entschieden hat, werden die Grundeinstellungen in dem Layout-Programm zur Erstellung eines Posters vorgenommen. In Kapitel 10 wird die Gestaltung eines Posters mit Microsoft PowerPoint beispielhaft dargestellt.

Danach werden die gewünschten Textinhalte, Grafiken, Schaubilder, etc. in das Poster eingefügt und an den gewünschten Orten platziert. Erst dann wird mit der Gestaltung der einzelnen Elemente begonnen. Hier treffen die Kleingruppen Entscheidungen bezüglich der Farbgestaltung und Auswahl der Schriften.

Bezüglich der Farben sind einige Hinweise zu beachten, denn sie stellen ein wichtiges Gestaltungselement dar. Sie können die Stimmung der Betrachter*innen beeinflussen und Aufmerksamkeit erwecken. Außerdem können Farben die Vermittlung bestimmter Aussagen und Informationen unterstützen sowie einzelne Elemente hervorheben (Domes & Christe, 2020, S. 34). Bei der Gestaltung von Postern im Unterricht sind in der Regel zwei bis drei Farben zuzüglich schwarz ausreichend. Je mehr Farben verwendet werden, desto schwieriger wird die harmonische Abstimmung dieser Farben untereinander (Domes & Christe, 2020, S. 35).

Neben dem Inhalt ist die Lesbarkeit von Postern von großer Wichtigkeit. Deshalb sollten durch die Lehrperson Schriftarten vorgegeben werden, die von weitem gut lesbar sind. Arial (Serifenlose Schrift für Titel, Überschriften und Beschriftungen geeignet) und Times New Roman (Serifenschrift für längere Textabschnitte) sind empfehlenswerte Schriften für die Gestaltung von Postern (Domes & Christe, 2020, S. 43).

Bei der Schriftgröße ist ebenfalls auf die Lesbarkeit zu achten. Die Poster sollten auch aus größerer Entfernung gut lesbar sein. Folgende Schriftgrade sollten für die jeweiligen Elemente im layout-Programm eingestellt werden (Domes & Christe, 2020, S. 46):

  • Titel: 80-100pt
  • Autoren und Überschriften: 40-50pt
  • Fließtext: 28-32pt
  • Abbildungsbeschriftung, Literaturliste: 18-22pt.

Für ausführliche Gestaltungshinweise empfiehlt sich die Literatur von Domes & Christe (2020). Einen Link zu dem Buch findest du unten im Literaturverzeichnis.

Nach dem Gestalten der einzelnen Elemente kann das Poster fertiggestellt werden. Anschließend wird es als PDF-Dokument abgespeichert und einmal auf einem DIN A4-Papier ausgedruckt. Die Kleingruppe kann das Poster nun auf Fehler und Unstimmigkeiten kontrollieren. Wenn das Poster dann endgültig fertig ist, wird es als PDF-Dokument an die Lehrperson und ggf. an eine Druckerei weitergegeben.

Wie die Gestaltung eines Posters und die Anordnung einzelner Elemente aussehen könnte, zeigen die zwei folgenden schematischen Darstellungen.

Posterpräsentation im Unterricht und Evaluation

Die Erstellung von digitalen Postern findet in der Erabeitungsphase des Unterrichts statt und nimmt sinnvollerweise den größten Teil der verfügbaren Unterrichtszeit in Anspruch. Oft bleibt für die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse nur wenig Unterrichtszeit über. Außerdem zeigt eine Untersuchung von Dann, Diegritz & Rosenbusch (1999), dass die Auswertungsphase für die meisten Lehrpersonen den schwierigsten Teil einer Gruppenarbeit darstellt, weil sie am wenigsten vorhersehbar ist und hohe didaktische Anforderungen stellt. Die Schwierigkeiten bestehen darin, alle Gruppen zu Wort kommen zu lassen, ohne das Aufkommen von Langeweile, die Gewährleistung von gegenseitiger Aufmerksamkeit der Gruppen an den Präsentationen der anderen und das Integrieren, die Sicherung sowie das Evaluieren der Ergebnisse (Pauli & Buff, 2005, S. 372).

Die Präsentation der digitalen Poster stellt daher eine Möglichkeit der Ergebnispräsentation dar, welche einige der genannten Probleme löst oder zumindest mildert. Es empfiehlt sich, eine Posterpräsentationssitzung durchzuführen. Dafür werden die Poster in ausgedruckter Form an den Wänden des Seminarraums befestigt. Es bietet die Möglichkeit, dass alle Lernenden mit den Autor*innen der einzelnen Poster ins Gespräch kommen und (kritische) Fragen stellen können. Außerdem erlaubt es, das eigene Poster direkt mit den anderen zu vergleichen (Pauli & Buff, 2005, S. 373). Diese Art der Ergebnispräsentation lässt sich unter dem Begriff Posterausstellung zusammenfassen.

Wird die Posterausstellung als strukturierte Postersession gestaltet, stellt zudem jede Kleingruppe das erstellte Poster und den Kern ihrer Arbeit im Rahmen einer kurzen, maximal fünf-minütigen mündlichen Präsentation vor (Pauli & Buff, 2005, S. 373). Der Austausch unter den Lernenden kann dann nach jeder kurzen Präsentation, wie oben beschrieben, stattfinden.

Um die Verbindlichkeit und die Ernsthaftigkeit der Situation zu erhöhen, kann die Posterpräsentation zu einem gewissen Grad öffentlich durchgeführt werden. Dazu werden bspw. andere Lerngruppen der Bildungseinrichtung, Mitglieder der Schulleitung oder andere Lehrende als Gäste eingeladen (Pauli & Buff, 2005, 373).

Eine dritte Möglichkeit der Ergebnispräsentation stellt eine kurze, ebenfalls maximal fünf-minütige Präsentation der Poster im Rahmen des Online-Unterrichts dar. Die digitalen Poster werden dann über die Bildschirmfreigabe der genutzten Lernplattform für die Lernenden sichtbar gemacht und nach der kurzen Präsentation kann der Austausch unter den Lernenden stattfinden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Posterpräsentation eine gute Möglichkeit der Ergebnissicherung darstellt. In kurzer Zeit können die Ergebnisse vieler Gruppen präsentiert werden, ohne das es für die Zuhörer*innen ermüdend wird. Außerdem regt es den Austausch unter den Lernenden an und lässt gleichzeitig einen direkten Vergleich der eigenen Arbeit gegenüber der der anderen zu. Für die Lehrenden ist hier ebenfalls ein direkter Vergleich der Arbeiten der Lernenden möglich, was die Bewertung erleichtert.

Welche Kriterien bei der Bewertung der Poster Beachtung finden sollten, findest du in der folgenden Datei.

Checkliste für übliche Bewertungskriterien für Poster: Hier klicken.

Anwendungsbeispiel Microsoft PowerPoint

Als Teil des Microsoft Office-Pakets erlaubt PowerPoint das schnelle Erstellen von einfachen Postern. Die Nutzung von PowerPoint ist weit verbreitet und vielen zugänglich, da es üblicherweise für die Erstellung von Präsentationen genutzt wird. Zusätzlich sind weitere ähnliche Programme, wie LibreOffice oder Impress als Teil von Apache OpenOffice, weit verbreitet. Es ergibt sich für die Nutzung von Office-Paketen für die Poster-Erstellung im Unterricht der große Vorteil, dass auf nahezu jedem Computer die eine oder andere Version der genannten Standardprogramme installiert ist und sie damit ohnehin zur Verfügung stehen (Domes & Christe, 2020, S. 70).

Damit ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Lernenden Grundkenntnisse im Umgang mit Microsoft PowerPoint besitzen und Grundfunktionen sowie der allgemeine Aufbau des Programms nicht mehr erläutert werden müssen. Die individuellen Voraussetzungen der Lerngruppe werden mittels einer Bedingungsanalyse festgestellt.

Wie bereits in Kapitel 4 dieses Beitrags unter „Methodischer Gang bzw. geeignete Unterrichtsphasen“ erläutert wurde, ist es empfehlenswert, in der Einstiegsphase des Unterrichts die Grundeinstellungen und Vorgehensweise für die Erstellung von digitalen Postern zu demonstrieren und die Anforderungen an ein Poster in schriftlicher Form an die Lernenden zu verteilen.

Im Folgenden wird über Screenshots von Microsoft PowerPoint und zusätzlichen Beschreibungen das Vorgehen beim Erstellen eines Posters dargestellt.

Das Thema und die Inhalte dieses beispielhaften Posters wurden vorher erarbeitet und werden nun in Form eines Poster gestaltet. Die folgenden Einstellungen in PowerPoint werden für ein Poster in der Größe DIN A0 in Hochformat vorgenommen. Die folgende Darstellung unterteilt sich in die Punkte „Poster-Größe einstellen“, „Raster und Führungslinien hinzufügen“, „Rohfassung bzw. groben Entwurf des Posters erstellen“, „Gestaltung des Posters und der einzelnen Elemente“ und „Druckvorlage des Posters erstellen“.

Poster-Größe einstellen

Damit sich beim Druck des Posters keine Bilder oder Texte durch eine falsche Skalierung verschieben, müssen zu Beginn der Gestaltung die richtige Blattgröße eingestellt werden.

Unter dem Reiter „Entwurf“ klickst du auf „Foliengröße“ und dann auf „benutzerdefinierte Foliengröße“.

Für die Poster-Größe DIN A0 werden folgende Maße eingegeben: Breite 84,499 cm und Höhe 119,301 cm. Je nach Gestaltungswunsch wird das Poster auf Hochformat oder Querformat gestellt.

Dann wird auf „passend skalieren“ geklickt, damit keine Inhalte am Rand des Posters verloren gehen.

Raster und Führungslinien hinzufügen

Zur Orientierung und besseren Übersicht bietet PowerPoint Raster und Führungslinien als Einstellung an. Das hilft dabei, dass die Elemente besser zentriert und die Abstände eingehalten werden können.

  1. Klicke auf den Reiter „Ansicht“. 
  2. Dort wählst du folgende drei Elemente aus: „Lineal, Gitternetzlinien und Führungslinien“.

Rohfassung bzw. groben Entwurf des Posters erstellen

Nach der Einstellung der Poster-Größe sowie der Hilfslinien, wird das Poster mit den zuvor geschriebenen und festgelegten Inhalten gefüllt. Das Poster wird mit den Überschriften, Texten, Grafiken und Abbildungen gefüllt. Für dieses Beispiel wurde sich für die Leserichtung in zwei Spalten entschieden.

  1. Unter dem Reiter „Einfügen“ klickst du auf „Text“.
  2. Danach klickst du auf „Textfeld“ und ziehst auf dem Poster das Textfeld in die gewünschte Position und Größe.

  1. Der gewünschte Text wird in das Textfeld eingegeben.
  2. Unter dem Reiter „Start“ wird die Schriftart eingestellt. Für Poster eignen sich die Schriften Arial und Times New Roman, da sie von Weitem gut lesbar sind.
  3. Folgende Richtwerte gelten für die Schriftgrößen eines Posters in DIN A0: Hauptüberschrift 80-100pt, Untertitel/Überschriften 40-50pt und für den Fließtext 28-32pt.
  4. Bei anderen Poster-Formaten müssen die Schriftgrößen entsprechend angepasst werden.

Das Poster wird nun mit allen Inhalten gefüllt, die sich auf dem Poster wiederfinden sollen. Links in dem Beispiel ist die Rohfassung des Poster zu sehen. Hierfür wurden Texte geschrieben, ein Schemata, eine Tabelle und ein Diagramm erstellt. Wenn alle Inhalte auf dem Poster sind, kann mit der Gestaltung begonnen werden.

Gestaltung des Posters und der einzelnen Elemente

Nachdem die Inhalte und der grobe Entwurf auf dem Poster erstellt wurden, sind Entscheidungen über die Farbgestaltung und einzelner Elemente wie Textfelder, Tabellen, Grafiken, Diagramme etc. zu treffen. So entsteht ein schönes Poster, welches die Kommunikation mit dem Betrachter, der Betrachterin erleichtert.

  1. Dem Text und Abbildungen, Grafiken und Tabellen wurden Rechtecke hinzugefügt, um das Poster in Abschnitte zu unterteilen.
  2. Die Rechtecke wurden farblich hinterlegt. Hier sollte sich auf ein Farbschemata festgelegt werden (vgl. Domes & Christe, 2020, S. 33-54).

Druckvorlage des Posters erstellen

Obwohl manchmal der direkte Druck bei Microsoft PowerPoint möglich ist, ist es dringend empfehlenswert, die Datei in PDF umzuwandeln. Dieses Format hat den Vorteil, dass keine versehentlichen Änderungen mehr möglich sind. Außerdem sind PDF-Dokumente auf nahezu allen Plattformen und Betriebssystemen darstellbar, ohne das es zu Konvertierungsproblemen kommt. Außerdem übernehmen Druckereien keine Haftung für andere Dateien als PDF (sogenannte proprietäre Daten), da sich Schriften oder Formate an die jeweiligen Ausgabesysteme anpassen und das Dokument und das daraus resultierende Druckergebnis ändern oder verfälschen können (Domes & Christe, 2020, S. 97).

  1. Gib deiner Datei einen Namen.
  2. Dann klicke unter dem Reiter „Datei“ auf „Speichern unter“ und dann auf „PDF“.
  3. Die Datei wurde nun in PowerPoint als PDF abgespeichert und kann auf Fehler hin untersucht werden.
  4. Wenn keine weiteren Änderungen vorgenommen werden müssen, kann das PDF-Dokument für alle weiteren Verwendungszwecke genutzt werden.

Weitere Verwendung der digitalen Poster und Druck

Die fertigen digital erstellten Poster können ganz einfach weiter digital gelagert werden. Dafür können Speichermedien wie USB-Sticks oder Festplatten genutzt werden. So lassen sich die erstellten Materialien der Lerngruppen in digitalen Ordnern übersichtlich abspeichern. Bei Bedarf kannst du als Lehrperson immer wieder darauf zugreifen. Nach der Präsentation der Poster kannst du deiner Lerngruppe alle Ergebnisse digital als Lernmaterial zur Verfügung stellen. Das spart Papier, denn viele Lernende arbeiten nach eigenen Beobachtungen in der Schule bereits mit einem digitalen Endgerät. Sollte dies nicht der Fall sein, können die Poster auch als Ausdruck in DIN A4-Format zur Verfügung gestellt werden.

Wenn du selbst Poster für deinen Unterricht erstellt hast, kannst du sie in ausgedruckter Form nutzen oder für den Unterricht im Online-Format. Der Vorteil ist, dass du im Laufe der Zeit immer wieder Änderungen an dem Poster vornehmen kannst, ohne das gesamte Poster neu gestalten zu müssen.

Poster, die im Rahmen des Unterrichts digital erstellt werden, können für die Präsentation ausgedruckt werden. Die Größen DIN A0, A1 und A2 müssen in einem gut ausgestatteten Copyshop bzw. Druckerei gedruckt werden. Das Bestellen über eine Website im Internet ist ebenfalls möglich. Hier empfiehlt es sich, die Preise zu vergleichen. Da von jedem Poster nur ein einziges Exemplar gedruckt wird, können die Kosten gering gehalten werden. Die Größen DIN A3 und A4 können unkompliziert über den Kopierer der Bildungseinrichtung ausgedruckt werden. Wie bereits in Kapitel 8 „Anwendungsbeispiel mit Microsoft PowerPoint“ erläutert wurde, ist eine Druckvorlage als PDF-Datei zu erstellen. Bevor die Dateien dann an eine Druckerei bzw. Copyshop gegeben werden, sollten ausreichend Probedrucke auf DIN A3 oder A4 Format gemacht werden. So lässt sich überprüfen, ob die Farben, Schriften und das Gesamtbild stimmen.

Für den Transport der Poster sind spezielle Posterrollen aus Kunststoff oder Pappe empfehlenswert. Sie sind robust, wiederverwendbar und können beschriftet werden. Damit lassen sich die Poster unbeschädigt lagern oder transportieren (Domes & Christe, 2020, S. 105).

Möglichkeiten und Grenzen

Wie dieser Blog-Beitrag bereits ausführlich aufzeigte, bringt die Erstellung und der Einsatz von digitalen Postern im Unterricht einige Vorteile mit sich. Die folgende Datei stellt die Vor- und Nachteile von Postern in einer Tabelle noch einmal übersichtlich gegenüber.

Vor- und Nachteile von Postern: Hier klicken.

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Abbildungsverzeichnis

  • Abbildung 1: Logo Microsoft PowerPoint.
  • Abbildung 2: Beispiel für die Gestaltung und Anordnung eines Posters in Hochformat. Quelle: Eigene Darstellung nach Domes & Christe (2020).
  • Abbildung 3: Beispiel für die Gestaltung und Anordnung eines Posters in Querformat. Quelle: Eigene Darstellung nach Domes & Christe (2020).

Literaturverzeichnis

  • Dann, H.D., Diegritz, T. & Rosenbusch, H. S. (1999). Gruppenunterricht im Schulalltag. Realität und Chancen (Erlanger Forschungen Reihe A, Geisteswissenschaften, Bd. 90). Erlangen: Universitätsbund Erlangen-Nürnberg.
  • Domes, G. & Christe, R. (2020). Wissenschaftliche Poster gestalten und präsentieren (Springer eBook Collection, 1st ed. 2020). Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.
  • Käufer, T. (2022). Statistiken zu digitaler Bildung in der Schule.
  • Meyer, H. (2011). Unterrichtsmethoden 2. Praxisband (Unterrichtsmethoden / Hilbert Meyer2: T1 – Praxisband, 14. Auflage). Berlin: Cornelsen Scriptor
  • Oelke, U. & Meyer, H. (2014). Didaktik und Methodik für Lehrende in Pflege- und Gesundheitsberufen (Teach the teacher, 1. Auflage, 2. Druck). Berlin: Cornelsen.
  • Pauli, C. & Buff, A. (2005). Postergestaltung in der Lehre.
  • Reiber, K. (2010). Empirische Befunde zur Unterrichtskultur in der Pflegeausbildung. Bildungsforschung, 7(1), 118-131.
  • Rösch, E. (2012). Medienpädagogik Praxis Handbuch : Grundlagen, Anregungen und Konzepte für aktive Medienarbeit (Materialien zur Medienpädagogik, Bd. 10). München: kopaed.
  • Statista GmbH. (2022). Umfrage unter Schulleitungen: Verfügbarkeit von Breitbandinternet und WLAN in allen Klassen- und Fachräumen an Schulen in Deutschland im Jahr 2021.

Über die Autorin

Lisanne Willmann studiert an der Universität Bremen im Master Lehramt an berufsbildenden Schulen – Pflege mit Politikwissenschaft als Zweitfach und beendet das Studium im September 2023.

Fragen und Anregungen bitte an folgenden Kontakt:

Christian Staden

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Übersicht

Das Content-Kit ist ein webbasiertes Content-Publishing-System. Es ermöglicht Personen und Institutionen im Bildungskontext Inhalte (Content) in Form einer Webseite im Internet zu veröffentlichen – und zwar schnell, einfach und ohne über spezielle Programmierkenntnisse zu verfügen. So lassen sich Informations- und Wissensdatenbanken aufbauen, digitale Materialien strukturiert veröffentlichen und mit anderen Menschen teilen.

Das Content-Kit ist vergleichbar mit einem Homepage-Baukasten. In diesem Baukasten stehen diverse Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Inhalte und digitale Materialien aufbereitet, strukturiert und systematisiert sowie distribuiert werden können. Dazu werden im Content-Kit Seiten angelegt, die mit Hilfe eines Block-Editors ausgestaltet werden können. Seiten können wiederum anderen Seiten untergeordnet werden (Eltern- & Kind- & Kindeskind-Seiten), lassen sich mit Kategorien und Schlagwörtern verknüpfen und so beliebig strukturieren.

Das Content-Kit basiert architektonisch auf der weltweit am häufigsten eingesetzten Software zur Erstellung von Homepages und Blogs – „WordPress“.

Quick-Start

Das Hauptmenü jeder Content-Kit-Installation besteht aus einem öffentlichen Teil der Internetpräsenz („Dashboard„) und einem individuellen Bereich für accountbezogenen Content („Mein Content„). Der Bereich „Mein Content“ ist erst dann über das Hauptmenü erreichbar, nachdem man sich in seinen eigenen Account eingeloggt hat.

Das „Dashboard“ ist die Startseite der Internetpräsenz. Diese Seite und alle darin aufbereiteten Informationen, Strukturen und Materialien sind für Besucher:innen der Website zugänglich.

Der Bereich „Mein Content“ fungiert als individueller Arbeitsbereich und Ablage für eigene Informationen und Strukturen. Hier können Sie auf alle Inhalte und Materialien zugreifen, die Sie mit ihrem eigenen Benutzerkonto im Content-Kit hinterlegt haben. Über diesen Bereich lassen sich erst einmal unstrukturiert Seiten, Kind-Seiten, Kindeskind-Seiten, Medien und andere Materialien hochladen. Im Anschluss kann aus diesem unsortierten Content eine strukturiert aufbereitete Darstellung werden.

Im Bereich „Mein Content“ hinterlegte Seiten, Medien und weitere Artefakte sind nicht automatisch öffentlich sichtbar. Sie werden es erst dann, wenn sie über die Startseite („Dashboard“) dem öffentlichen Teil der Internetseite „zugewiesen“ werden. Dazu muss die Startseite „bearbeitet“ werden. Hier müssen z.B. individuell erstellte Seiten hinzugefügt werden. Das geschieht über den Bearbeitungsmodus und den darin verfügbaren „Block-Editor“, mit dem z.B. individuell angelegte, weitere Seiten auf der Startseite verknüpft werden. Hierzu steht beispielsweise der Block-Typ „Kacheln“ zur Verfügung.

Die Content-Kit-Funktionen kurz erklärt

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