Concept Map

Was ist eine Concept Map? – Abgrenzung zur Mind Map

Mind Maps und Concept Maps sind beides visuelle Werkzeuge, die dazu dienen, Informationen zu strukturieren, zu organisieren, zusammenzufassen und zu präsentieren. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Struktur, Anwendung und der Art und Weise, wie sie Informationen darstellen (Fürstenau 2011, 46).

Dazu werden verschiedene Begriffe bzw. Konzepte in „Kästen“ geschrieben und anschliessend durch Linien verbunden. Im Unterschied zu Mind Maps werden die Verbindungen jedoch mit einem Beziehungswort /Verb beschriftet und auf diese Weise zueinander in Kontext gesetzt.

Das Potential vom Lernen mit Concept Maps und der Nutzen „als Hilfsmittel für das bedeutungsvolle Lernen“ ist in einer Vielzahl von „fachdidaktischen und erziehungswissenschaftlichen“ Studien nachgewiesen worden. Dazu beschreibt die Theorie „Bedeutungsvolles Lernen“ das neues Wissen „mittels einer Organisationshilfe […] an vorhandenes Wissen angeknüpft werden müsse (Ulrich 2024, 81). Denn „Lernen kommt erst dann Bedeutung zu, wenn eine Anknüpfung an das Vorwissen der jeweiligen Person erfolgt. Für den Wissenserwerb ist es somit von großer Bedeutung, dass der Lerner aktiv neue Informationen in die bereits vorhandenen Wissensstrukturen einbindet. Auswendig Gelerntes hingegen kann niemals in ein Wissensnetz eingebaut werden“ (Nissen et al. 2020, 13).

Die Darstellung von Informationen durch eine Concept Map orientiert sich an der „inneren Repräsentation von Wissen im Gehirn“.

Die konstruktivistische Sichtweise sowie Modelle „zur Beschreibung der Wissensorganisation im Gedächtnis geht davon aus, dass das Wissen netzwerkartig über Knotenpunkte und deren assoziative Verknüpfungen organisiert ist. Durch die Annäherung der visuellen Darstellung von Konzepten in Form einer Concept-Map an die Repräsentationsstruktur von Informationen im Gehirn lassen sich aufwendige Umkodierungsprozesse“ vereinfachen. Texte können z.B. einfacher in das „semantische Netzwerk“ integriert werden. Durch die „räumliche Struktur“ und die Kombination aus Visuellem und Verbalem von Concept Maps, können Beziehungen und komplexe Verknüpfungen besser verstanden werden. Die Informationsverarbeitung wird tiefergehend angeregt (Nissen et al. 2020, 16).

Struktur:

  • Mind Map: Hierarchische Struktur mit einem zentralen Thema. Es wird von Innen nach Außen gelesen, der Verfasser beleuchtet die verschiedenen Aspekte eines Themas vom Allgemeinen ins Spezielle.
  • Concept Map: Eine Concept Map stellt Inhalte systematisch dar und verknüpft verschiedene Themenfelder netzartig miteinander.

Visualisierung:

  • Mind Map: Nutzt Farben, Symbole und Bilder, meist Schlagworte.
  • Concept Map: Verbindet Konzepte mit beschrifteten Linien, um Beziehungen darzustellen.

Anwendung:

  • Mind Map: Geeignet für kreatives Denken, Notizen und Planung.
  • Concept Map: Eignet sich für Wissensdarstellung, Problemlösung und Lernhilfe.

Für vertiefende Informationen:

https://unterrichtsgestaltung-mit-medien.de/auflage-1/concept-maps-fuer-den-unterricht

Beispiel einer Concept Map

Was ist wichtig zu wissen?

Für die Erstellung einer ConceptMap bestehen verschiedene Tools, innerhalb dieser beispielhaften Lerneinheit, wurde nur das „CMap Tool“ (https://cmap.ihmc.us/) genutzt.

Schritt 1: Festlegung von zentralen Begriffen

  • Die Erstellung der Concept-Map beginnt mit der Festlegung von zentralen Begriffen zu einem Thema oder auch einer Fragestellung. Dies ist der Ausgangspunkt für alle folgenden Kästen und auf dieser Grundlage werden anhand des Informationsmaterials vorerst die Konzepte oder die zentralen Begriffe identifiziert, die zur Bearbeitung des Themas oder der Frage ausschlaggebend sind.
  • Durch Doppelklicken auf die Benutzeroberfläche wird jedes Mal ein Kasten erstellt. Der Kasten kann durch Doppelklick aktiviert und mit den zentralen Begriffen benannt werden.
  • Die Begriffe können nach Belieben verschoben und neu angeordnet werden. Durch einmaliges Klicken wird ein Begriff markiert und kann so mit der Maus verschoben und direkt benannt werden.

Schritt 2: Verbindungen zeichnen und beschriften

  • Welche Begriffe gehören zusammen? Mit Hilfe von Verbindungslinien (Pfeile) zwischen den Begriffen (Kästchen) kann die Zusammengehörigkeit dargestellt werden. Die Verbindungslinien werden mit einem passenden Ausdruck, der die Art und Weise des Zusammenhanges beschreibt, versehen.
  • Wird ein Begriff angeklickt, so erscheint ein Pfeilsymbol. Beim Anklicken des Pfeilsymbols schafft eine Verbindung und erstellt ein neues Kästchen, welches mit einem neuen, dazugehörigen Begriff versehen wird. Für die Pfeilbeschriftung öffnet sich dazu ein Kästchen auf dem Pfeil (aktiviert durch Doppelklick).
  • In Bezug auf ein erweitertes Design: während der Bearbeitung der Concept Map ist stets ein separates Fenster „Stile“ geöffnet. Hier können Schriftart, Schriftstil und Farben ausgewählt und verändert werden.

Schritt 3: Speichern und weiterleiten

  • Um die erstellte Concept Map zu benennen und zu speichern findet man in der Datei den Befehl „Cmap Speichern als…“
  • Mit Befehlen wie „Exportieren“ kann die fertige Concept Map in eine PDF Datei umgewandelt werden.

Für eine vertiefende Anleitung zum Arbeiten mit CMap Tools:

https://www.idn.uni-hannover.de/fileadmin/idn/Forschung/Didaktik_der_Chemie/Informationen/CMapTools/Manual_Teil_1.pdf

Für eine Anleitung zum Download:

https://www.querblicke.ch/wp-content/uploads/2016/02/Anleitung-CMap-Download.pdf

Gut zu wissen für die Umsetzung im Unterricht

  • Info an Schüler*innen, sodass ein Laptop pro Person vorhanden ist (wenn möglich: Laptops / Tablets bereitstellen)
  • WLAN Verbindung muss gegeben sein (zumindest für den Download)
  • Gemeinsame Installation des Concept Map Tools in der vorangegangenen Unterrichtseinheit
  • Intensive Auseinandersetzung mit dem Tool als Lehrkraft, um auf Fragen und Schwierigkeiten reagieren zu können
  • Die Schüler*innen benötigen ein gewisses Basiswissen zum Thema, da es weniger um Detailwissen als um das Gesamtwissen geht

  • Unterschiede Mind Map und Concept Map vor Bearbeitung deutlich machen
  • Concept Map als App (auf dem Tablet): gesonderte Einweisung in Bezug auf die Bedienung nötig
  • Ausreichend Zeit einplanen für: Erklärung, erste Schritte, Fragen der Schüler*innen und während der Bearbeitung sowie ggf. bei einer gesonderten Ergebnissicherung
  • Hinweis an die Schüler*innen: es gibt kein „Lösungs-Concept Map“ (siehe good – to – know)

Im Hinblick auf den Lernerfolg ist Unterricht in dem Concept Maps eingesetzt wurden dem herkömmlichen Frontalunterricht vorzuziehen, sofern die Methode zur Lerngruppe und zum Inhalt passt. Auch „im Hinblick auf das Vorwissen bzw. die individuellen Voraussetzungen der Lerner hat sich herausgestellt, dass Concept Maps bei niedrigen Verbalfähigkeiten und geringem Vorwissen sehr wirksam sind“ (Fürstenau 2011, 48).

Hinsichtliche der Sozialform gelingt die „Selbstkonstruktion“ zunächst besser, wenn die Schüler*innen sich eigenständig in Einzelarbeit damit auseinandersetzen müssen. „Unabhängig davon, welche spezielle Form verwendet wird, ist es nach gegenwärtiger Befundlage sinnvoll, die Methode sorgsam einzuüben und kontinuierlich über eine längere Lernzeit zu verwenden. Andernfalls kann sie ihre Wirksamkeit nicht voll entfalten“ (Fürstenau 2011, 48). Somit ist es nicht auf Dauer nur eine Methode sondern kann auch eine Lernstrategie werden.

  • Concept Maps in Kooperation „weisen eine höhere Effektivität bezogen auf die Behaltensleistung von inhaltlichem Wissen als schriftliche Zusammenfassungen auf“ (Ulrich 2024, 94)
  • Die Schüler*innen „bringen ihre fachlichen und sprachlichen Stärken ein und ergänzen sich gegenseitig. Das gemeinsame fachliche und sprachliche Verständnis wird in einem Prozess ausgehandelt und gemeinsam überprüft (ebd.)
  • Semantische Unklarheiten oder Unsicherheiten (bei Fachbegriffen oder auch DaZ Schüler*innen) können gemeinsam geklärt und ausgehandelt werden (die Gruppenzusammensetzung sollte hierbei nach Sprachniveau gemischt werden) (ebd.)

Dieser Austausch führt zum einen zu einer Steigerung des bedeutungsvollen Lernens nach Novak (2002). Zum anderen ist er für den Spracherwerb und das Verstehen von Fachinhalten wesentlich, da die Schülerinnen und Schüler so konzeptionelle Dimensionen der Sprache auf- und ausbauen können (Ulrich 2024, 94).

Arbeitsphasen bei der Erstellung einer Concept Map

Die Arbeitsphasen geben anschaulich Auskunft über die möglichen Lernziele, die bei der Arbeit mit Concept Maps erreicht werden können. Die möglichen Lernziele sind im nächsten Kapitel detaillierter genannt.

(Nissen et. al. 2020, 15)

Lernziele

  • Darstellung von Prozessen
  • Festigung von bestehendem Wissen
  • Strukturierung von Unterrichtseinheiten
  • Aneignung eines tieferen Verständnisses von Unterrichtsinhalten
  • Verknüpfung von Lernfeldern
  • Intensive Wiederholung bzw. Auseinandersetzung mit bestimmten Themen
  • Aufdeckung von Wissenslücken – Überblick über den aktuellen Wissensstand (im Hinblick auf eine Klausur)
  • Vorwissen aktivieren und neues Wissen „netzwerkartig“ zu integrieren
  • Unterstützt die Auseinandersetzung mit abstrakten Inhalten, unterstützt die Veranschaulichung

Welche Kompetenzen werden durch die Erarbeitung gefördert

Medienkompetenz

Lernmethodische Kompetenz

Selbstkompetenz

Unterrichtsentwurf am Beispiel des Lernfeldes 10 „Epidemie“

Schilderung der Unterrichtssituation:

  • Ende der Unterrichtseinheit des LF 10 „Epidemie“
  • In der vorangegangenen Unterrichtssequenz: Einführung und Download des CMap Tools
  • Ggf. Zeit einplanen für eine Besprechung unklarer Themen (siehe Arbeitsblatt)
  • Abhängig von der jeweiligen Lerngruppe: mehr Zeit einplanen

Arbeitsblatt und Power-Point-Präsentation unter:

https://cloud.itb.uni-bremen.de/index.php/s/bQWETpWiFo9Np2r?path=%2F

Good to know – Evaluation eines Testdurchlaufes

  • Einordnung des Unterrichtsentwurfs in das dritte Ausbildungsjahr
  • Anpassung an unterschiedliche Lernniveaus:
  • Möglichkeit der Vorgabe einer Muster-ConceptMap zur Ergebnissicherung: Auch wenn kein Lösungs-Concept Map vorgegeben wird -> die Beziehungen zwischen den Begriffen müssen stimmen

Literaturverzeichnis

Autorinnen

Fragen und Anregungen bitte an folgenden Kontakt:

Christian Staden

Online-Hilfe

Content-Kit

Übersicht

Das Content-Kit ist ein webbasiertes Content-Publishing-System. Es ermöglicht Personen und Institutionen im Bildungskontext Inhalte (Content) in Form einer Webseite im Internet zu veröffentlichen – und zwar schnell, einfach und ohne über spezielle Programmierkenntnisse zu verfügen. So lassen sich Informations- und Wissensdatenbanken aufbauen, digitale Materialien strukturiert veröffentlichen und mit anderen Menschen teilen.

Das Content-Kit ist vergleichbar mit einem Homepage-Baukasten. In diesem Baukasten stehen diverse Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Inhalte und digitale Materialien aufbereitet, strukturiert und systematisiert sowie distribuiert werden können. Dazu werden im Content-Kit Seiten angelegt, die mit Hilfe eines Block-Editors ausgestaltet werden können. Seiten können wiederum anderen Seiten untergeordnet werden (Eltern- & Kind- & Kindeskind-Seiten), lassen sich mit Kategorien und Schlagwörtern verknüpfen und so beliebig strukturieren.

Das Content-Kit basiert architektonisch auf der weltweit am häufigsten eingesetzten Software zur Erstellung von Homepages und Blogs – „WordPress“.

Quick-Start

Das Hauptmenü jeder Content-Kit-Installation besteht aus einem öffentlichen Teil der Internetpräsenz („Dashboard„) und einem individuellen Bereich für accountbezogenen Content („Mein Content„). Der Bereich „Mein Content“ ist erst dann über das Hauptmenü erreichbar, nachdem man sich in seinen eigenen Account eingeloggt hat.

Das „Dashboard“ ist die Startseite der Internetpräsenz. Diese Seite und alle darin aufbereiteten Informationen, Strukturen und Materialien sind für Besucher:innen der Website zugänglich.

Der Bereich „Mein Content“ fungiert als individueller Arbeitsbereich und Ablage für eigene Informationen und Strukturen. Hier können Sie auf alle Inhalte und Materialien zugreifen, die Sie mit ihrem eigenen Benutzerkonto im Content-Kit hinterlegt haben. Über diesen Bereich lassen sich erst einmal unstrukturiert Seiten, Kind-Seiten, Kindeskind-Seiten, Medien und andere Materialien hochladen. Im Anschluss kann aus diesem unsortierten Content eine strukturiert aufbereitete Darstellung werden.

Im Bereich „Mein Content“ hinterlegte Seiten, Medien und weitere Artefakte sind nicht automatisch öffentlich sichtbar. Sie werden es erst dann, wenn sie über die Startseite („Dashboard“) dem öffentlichen Teil der Internetseite „zugewiesen“ werden. Dazu muss die Startseite „bearbeitet“ werden. Hier müssen z.B. individuell erstellte Seiten hinzugefügt werden. Das geschieht über den Bearbeitungsmodus und den darin verfügbaren „Block-Editor“, mit dem z.B. individuell angelegte, weitere Seiten auf der Startseite verknüpft werden. Hierzu steht beispielsweise der Block-Typ „Kacheln“ zur Verfügung.

Die Content-Kit-Funktionen kurz erklärt

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